15.11.2024

Anlässlich des 70. Jahrestages der Haager Konvention von 1954 organisierte das Zentrum für menschenorientierte Führung und Wehrpolitik der Landesverteidigungsakademie, unterstützt von der UNESCO und in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kulturgüterschutz der Universität für Weiterbildung Krems, der Österreichischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz und Blue Shield Austria, die internationale Konferenz „Cultural Property Protection in the 21st Century: Meeting Requirements across the Forces“ an der Landesverteidigungsakademie in Wien.

Auch sieben Jahrzehnte nach Verabschiedung der Haager Konvention birgt der Kulturgüterschutz für militärische Streitkräfte während bewaffneter Konflikte erhebliche Herausforderungen.
Kulturgüter können durch Kämpfe zerstört oder geplündert werden, und ihre militärische Nutzung erhöht das Risiko ihrer Zerstörung. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, diese Güter rechtzeitig zu identifizieren und zu dokumentieren. In akuten Konfliktsituationen müssen Kulturgüter oft evakuiert und an sichere Orte gebracht werden, was eine logistische Herausforderung darstellt. Zudem mangelt es häufig an Bewusstsein und Ausbildung innerhalb der Streitkräfte, was den Schutz erschwert.

Um dieser Problematik zu begegnen, versammelten sich angesehene zivile und militärische Expert_innen, um die Umsetzung des Kulturgüterschutzes innerhalb der Streitkräfte in Vorträgen und Diskussionen zu erörtern:
Internationale Militärs gewährten Einblicke in ihre Aktivitäten zum Schutz von Kulturgütern, während Expert_innen von Organisationen wie UNESCO, Blue Shield International, OSZE, dem Europäischen Auswärtigen Dienst, INTERPOL und NATO aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in ihren Institutionen beleuchteten. Zudem erhielten die internationalen Konferenzteilnehmer_innen Berichte über die Zerstörung von Kulturgut im Libanon sowie über Aspekte der Friedensbildung. In einer Podiumsdiskussion wurde das militärische Potenzial von Künstlicher Intelligenz und neuen Technologien zum Schutz des kulturellen Erbes erörtert.


Die zentrale Botschaft der Konferenz war die herausragende Bedeutung des Kulturgüterschutzes für militärische Missionen und Friedensprozesse. Es wurde unterstrichen, dass der Schutz von Kulturgütern nicht nur ein moralisches und rechtliches Gebot darstellt, sondern auch strategisch entscheidend für den Erfolg militärischer Operationen und die Stabilität in Konfliktgebieten sein kann. Schließlich erfordert der effektive Schutz von Kulturgütern eine koordinierte internationale Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ländern und Organisationen.

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