08.04.2024

Ansätze transdisziplinärer Forschung werden bisher vorwiegend im Kontext gesellschaftlicher Herausforderungen in westlichen Industrienationen erprobt. Wie aber kann transformative, wissensgeleitete Kooperation zwischen Gesellschaften und Wissenschaft unter den völlig anderen Rahmenbedingungen funktionieren, die in vielen Ländern des globalen Südens gegeben sind? Dieser Frage gingen vom 18. bis zum 22. März 2024 Forscherinnen und Forscher von drei äthiopischen Universitäten beim jährlichen Partnerinnentreffen des transdisziplinären Forschungsprojektes GIRT (Strengthening Research and Educational Competences of HEIs for Gender sensitive Urban (InfoRmal Settlement) Transformation) in der äthiopischen Hauptstadt Addis Ababa nach.

Unter Koordination der Universität für Weiterbildung Krems setzten sie sich mit Aspekten informellen und prekären Wohnens auseinander. Sie erörterten insbesondere die Schwierigkeit mit Vertreterinnen lokaler und regionaler Verwaltungen in einen konstruktiven Dialog zur Verbesserung der Lebensbedingungen in informellen Siedlungen einzutreten: Allzu oft werden diese aus der Not entstandenen Behausungen von den zuständigen Behörden als „illegal“ angesehen und von der Versorgung mit Basisinfrastruktur ausgeschlossen – mit entsprechend negativen Konsequenzen für die Bewohner und insbesondre den hier lebenden Frauen.

Dennoch sind die Rahmenbedingungen in allen beteiligten Partnerregionen sehr unterschiedlich – zumal in einigen davon bis vor kurzem Bürgerkrieg herrschte bzw. immer noch herrscht. In einem aber waren sich die Teilnehmerinnen des Treffens einig: „Patentlösungen gibt es nicht! Wir müssen transdisziplinäre Forschung für die jeweilige, afrikanische Lebensrealität konzipieren!“

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