Schirmherrschaft Österreichische UNESCO-Kommission

70th Anniversary

Die Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten (Haager Konvention) vom 14. Mai 1954 mit ihren beiden Zusatzprotokollen (1954 und 1999) ist ein internationales Abkommen zum Schutz und zur Bewahrung von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten.

Sie entstand vor dem Hintergrund der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und wurde 1954 von der UNESCO-Generalkonferenz verabschiedet. Sie war das erste völkerrechtliche Instrument, das sich ausschließlich dem Schutz von beweglichen und unbeweglichen Kulturgütern widmete und stellte einen Präzedenzfall für den Kulturgüterschutz im humanitären Völkerrecht dar. Die Republik Österreich ratifizierte die Haager Konvention 1964 (BGBl. Nr. 58/1964).

Schutzgegenstand sind Kulturgüter im Sinne des Art. 1 der Konvention: bewegliches oder unbewegliches Gut, das für das kulturelle Erbe aller Völker von großer Bedeutung ist.

Die Konvention verbietet die Zerstörung, den Diebstahl und die Plünderung von Kulturgut in Kriegszeiten oder bei bewaffneten Konflikten. Der Schutz besteht in vorbeugenden Maßnahmen in Friedenszeiten und in der Achtung des eigenen und fremden Kulturguts im Konfliktfall.

Kultur ist ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Identität und eine Quelle der Stärkung der Widerstandsfähigkeit einer Gemeinschaft in Zeiten der Not. Internationale Instrumente wie die Haager Konvention tragen zur Förderung von Respekt, Vielfalt und Frieden bei, die die Grundpfeiler für die Erhaltung und Förderung von Kultur sind.

Dieses Jahr feiern wir den 70. Jahrestag der Haager Konvention. Die UNESCO und ihre Partnerorganisationen nehmen dies zum Anlass, ihre Bemühungen um die weltweite Ratifizierung der Konvention mit zahlreichen Veranstaltungen und Kampagnen zu verstärken.

 

Seit 2016 veranstaltet das Zentrum für Kulturgüterschutz die Vortragsreihe Kulturgüterschutz konkret (Spotlight Cultural Property Protection).

Die Vortragsreihe 2024 ist dem 70. Jahrestag der Haager Konvention von 1954 gewidmet und thematisiert humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz in Bezug auf den Kulturgüterschutz.

 

An vier Abenden im Jahr 2024 referieren jeweils zwei Vortragende und eine Podiumsleitung:

  • Die Haager Konvention von 1954 und frühere Versuche, das kulturelle Erbe in Konflikten zu schützen.
  • Aus- und Fortbildung zum Schutz des Kulturerbes mit Schwerpunkt auf Übungen und der Einrichtung eines nationalen Systems zum Schutz des kulturellen Erbes in Notsituationen.
  • Bewaffnete Konflikte und Überwachungsmaßnahmen zum Schutz des kulturellen Erbes, wobei die aktuellen Ereignisse in der Ukraine als Fallstudie dienen.
  • Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz zum Schutz des Kulturerbes mit Schwerpunkt auf Erdbebensituationen und Maßnahmen zum Schutz von kulturellem Erbe.


Die Veranstaltungsserie Kulturgüterschutz konkret 2024 findet unter der Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCO-Kommission und in Zusammenarbeit mit den Institutionen der Vortragenden statt.

16.Mai 2024

History of the 1954 Hague Convention

Nigel Pollard, Tim Le Berre, Florian Meixner

Der erste Abend ist der Geschichte der Haager Konvention von 1954 und früheren Versuchen zum Schutz des Kulturerbes in Konfliktsituationen gewidmet.
Referenten sind Nigel Pollard von der Universität Swansea und Tim Le Berre von der französischen Armee. Durch die Veranstaltung führt Florian Meixner von der Österreichischen UNESCO-Kommission.

 

 

 

 

12.September 2024

Cultural Property Protection in armed conflict

Katherine Harrell, Markus Reisner (tbc), Laurie Rush

Der dritte Abend befasst sich mit bewaffneten Konflikten und Überwachungsmaßnahmen zum Schutz von Kulturgütern, wobei die aktuellen Ereignisse in der Ukraine als Fallbeispiel dienen.
An diesem Abend werden Katherine Harrell, Historikerin am Navy History and Heritage Command und Forscherin des CURIA Lab for the Conflict Observatory, sowie ein Vertreter des Österreichischen Bundesheeres, moderiert von Laurie Rush, US Army, vortragen.

27.Juni 2024

Education and Training

Anna Kaiser, Hannes Schramm, Diamantis Panagiotopoulos

Der zweite Abend ist der Aus- und Fortbildung im Bereich des Kulturgüterschutzes gewidmet, wobei der Schwerpunkt auf Übungen und dem Aufbau eines nationalen Systems für den Kulturgüterschutz in Notsituationen liegt.
Anna Kaiser vom Zentrum für Kulturgüterschutz Krems, Hannes Schramm vom Amt für Kultur des Fürstentums Liechtenstein und Diamantis Panagiotopoulos vom Heidelberg Center for Cultural Heritage werden zu diesem Thema referieren.

 

 

 

17.Oktober 2024

Disaster Response

Zeynep Gül Ünal, Eugenio Borgese, Valerie Higgins

Der vierte Abend ist der humanitären Hilfe und dem Katastrophenschutz zum Schutz des Kulturerbes gewidmet, wobei der Schwerpunkt auf Erdbebensituationen und Maßnahmen zum Schutz des Kulturerbes liegt.
An diesem Abend werden Zeynep Gül Ünal von der Yıldız Teknik Üniversitesi und Chief Warrant Officer Eugenio Borgese vom Comando Carabinieri per la Tutela del Patrimonio Culturale unter dem Podiumsvorsitz von Valerie Higgins von der American University in Rome sprechen.

Teilnahme und Anmeldung

Die Vorträge werden über Zoom übertragen und beginnen jeweils um 19:00 Uhr MEZ.
Die Vorträge haben eine Dauer von jeweils ca. 1,5 Stunden und werden in englischer Sprache gehalten.

Die Veranstaltungen sind öffentlich und wir freuen uns, Sie begrüßen zu dürfen.
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