Das Projektteam „Lernbüro“ des Universitätslehrganges Educational Leadership – Professionelles Schulmanagement 15 hat einen Ratgeber für die Implementierung von Lernbüros an Mittelschulen erstellt. Das Projektteam wurde betreut von Dr.in Julia Seyss- Inquart.
Der Ratgeber unterstützt Pädagog:innen dabei, ihren Unterricht Schritt für Schritt zu öffnen. In die Erstellung des Ratgebers flossen wissenschaftliche Erkenntnisse einerseits und die praktischen Erfahrungen der Teammitglieder andererseits ein.
Der Öffnung des Unterrichts geht eine IST-Standerhebung voran, für welche das Projektteam einen Fragebogen erstellt hat. Dieser Fragebogen wird auf IQES online veröffentlicht und steht somit allen Pädagog:innen mit einem entsprechenden Zugang auf iqesonline.net unter dem Titel Lehrpersonen-Befragung: Öffnungsgrad des Unterrichts (Ist-Stand Erhebung) zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Fragebogen wird auch der Ratgeber auf IQES online veröffentlicht. Für Lehrpersonen ohne IQES-Zugang ist der Fragebogen über diesen QR-Code zugänglich:
In Anlehnung an das Stufenmodell der Unterrichtsqualität nach Pietsch wurden in dem Ratgeber vier Stufen beschrieben, welche aufeinander aufbauend eine immer weitere Öffnung des Unterrichts ermöglichen.
In Stufe 1 werden Strukturen festgelegt. Das betrifft die Organisation im Team, die Stunden- und Raumplanung. Sind die strukturellen Fragen geklärt, gilt es, sich dem Lernklima zu widmen. Ein positives Lernklima mit klaren Regeln ist die Grundlage für eine Öffnung des Unterrichts.
In Stufe 2 geht es um effiziente Klassenführung, welche Hand in Hand mit der Methode geht. In dieser Stufe widmet man sich den zeitlichen Strukturen mit fixen Ritualen, den Arbeitsstrukturen, den vielfältigen Navigationshilfen, Regeln, Zusammensetzungen von Schüler:innenteams und den Materialien.
Eine attraktive Aufgabenkultur und gewisse Wahlmöglichkeiten werden in Stufe 3 genauer betrachtet. Sie sind Voraussetzung dafür, dass das Lernen für die Schüler*innen motivierend und schlussendlich auch ein Wissenstransfer möglich ist. Die Fehlerkultur trägt ebenfalls maßgeblich dazu bei.
Die Aufgabenkultur ist der Schlüssel zu Individualisierung und Differenzierung in Stufe 4. Eine (kompetenzorientierte) Rückmeldung, die auf die konkrete Aufgabenstellung abgestimmt ist, sichert eine individuelle und differenzierte Förderung.
Der Ratgeber ist als E-book verfügbar unter https://bit.ly/3MNHiZC.
Wir freuen uns über eine Kontaktaufnahme: Ulla Riedmann, Martha Slamenik, Petra Weinhäusel und Karina Wiedenhofer-Glatz