Das Austrian Democracy Lab (ADL) analysierte den Zustand der Demokratie in Österreich und erarbeitet Reformvorschläge für dessen Weiterentwicklung. In seiner Arbeit verwendete das Lab eine Vielzahl an quantitativen und qualitativen Methoden.
Im Mittelpunkt stand das Demokratieradar, eine Bevölkerungsstudie zu den Themen Demokratie und Politik in Österreich. In dieser groß angelegten Bevölkerungsumfrage wurden in einem halbjährlichen Rhythmus jeweils rund 4.500 Personen sowohl per Telefon als auch mittels eines Online-Fragebogens interviewt. Die Studie ermöglichte es Entwicklungen genau nachzuzeichnen und Einstellungsveränderungen auch für unterschiedliche regionale Ebenen aufzuzeigen.
Zusätzlich zu allgemeinen Fragen befasste sich das Demokratieradar auch immer mit einem aktuellen Schwerpunktthema wie beispielsweise dem Thema Vertrauen in die Politik oder jenem der Vision von Europa. Die Studie wurde jeweils wissenschaftlich ausgewertet, auf Pressekonferenzen sowie Fachtagungen präsentiert und zur Publikation in nationalen sowie internationalen Zeitschriften aufbereitet. Zusätzlich ermöglichten qualitative Methoden wie etwa der Einsatz von Storytelling-Interviews die Einstellungen der Bevölkerung noch besser zu verstehen.
Das ADL profitierte von der Kombination verschiedener Methoden, da die Ergebnisse der einen Perspektive jeweils die Konzeption der anderen Perspektive bereichern konnten. Auf Basis der Analysen wurden schließlich Reformvorschläge für die Weiterentwicklung des Systems präsentiert und in weiterer Folge mit Akteuren aus der Politik diskutiert. Schließlich war der demokratiepolitische Diskurs ein wesentliches Anliegen des ADL. Für eine aktive und lebendige Debatte in der Öffentlichkeit publizierte das Team des Labs in wöchentlichen Abständen einen Blog zu aktuellen Fragen der heimischen Politik. Auch andere Formen von sozialen Medien wurden für eine verstärkte Kommunikation von wissenschaftlicher Expertise nach außen genutzt.
Das Projekt war für fünf Jahre geplant und ist danach ausgelaufen.
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