Im Rahmen einer Festveranstaltung mit rund 240 TeilnehmerInnen wurde an der Donau-Universität Krems in Kooperation mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes Niederösterreich der niederösterreichische Kinderrechtepreis vergeben. Die Preise gingen an die vernetzte Bildungslandschaft "Mutig voneinander lernen", die von der Volksschule Kematen an der Ybbs initiiert worden war, das Projekt "fit4life" des Sozialen Wohnhauses Neunkirchen sowie das Kuratorium für Verkehrssicherheit. Der ORF Niederösterreich, die Donau-Universität Krems sowie die EVN wurden zudem als Botschafter der Kinderrechte geehrt.
Die mit dem niederösterreichischen Kinderrechtepreis ausgezeichneten Projekte zielen jeweils darauf ab, die Kinder und Jugendlichen selbst zu stärken, aber auch ihr Umfeld anzusprechen oder sie mit anderen Gruppen zu vernetzen. So wurde in Kematen an der Ybbs gemeinsam mit Bibliothek, Erwachsenenbildung sowie der Volksschule inklusive Nachmittagsbetreuung und Elternverein eine vernetzte Bildungslandschaft und Begegnungsplattform für Familien mit und ohne Migrationshintergrund geschaffen. "Ziel war es, gleiche Bildungschancen für alle Kinder zu ermöglichen – und dafür ist es zentral, die Eltern mitzunehmen", erklärte die Projektleiterin Emmanuelle Gravier-Berger, die als Sozialpädagogin und DaZ-Lehrerin tätig ist. Das Projekt selbst laufe bereits seit vier Jahren und hätte sich mittlerweile eher "zu einer Lebensphilosophie entwickelt", sagte Emmanuelle Gravier-Berger, die gemeinsam mit der Direktorin der Volksschule, Sonja Wodnek, MA, und der beteiligten Schulklasse den Preis entgegennahm.
Projekt Fit4life ausgezeichnet
In der Kategorie "Organisationen, Vereine und Unternehmen" überzeugte das Soziale Wohnhaus Neunkirchen die Jury mit dem Projekt fit4life: Dabei trainieren Jugendliche aus schwierigen sozioökonomischen Verhältnissen in vier Bereichen – Natur & Garten, Sport, Kunst & Kultur sowie im Sozialcafé – ihre Fähigkeiten, wobei Partizipation und Selbstbestimmung gelebt wird. Das Projekt wurde auch für junge AsylwerberInnen in Neunkirchen geöffnet, die wegen ihres Aufenthaltsstatus keiner Beschäftigung nachgehen können.
Für das Projekt "Sicherheit für sehbeeinträchtigte und hörbeeinträchtigte Kinder" wurde zudem das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) ausgezeichnet. Ziel des Projektes war es, Sicherheitsrisiken für blinde, sehbeeinträchtigte, gehörlose und hörbeeinträchtigte Kinder aufzudecken und Vorschläge für Verbesserungen zu machen, wobei sowohl die Bedürfnisse der Kinder als auch die der Eltern berücksichtigt wurden. Aufbauend auf den Ergebnissen gestaltete das KFV Sicherheitsfolder sowie spezielle Schulwegpläne. Auch Gesetzesänderungen wurden angedacht: So wird empfohlen, hörbeeinträchtigten RadfahrerInnen unter 12 Jahren zu erlauben, Gehsteige zu benutzen.
Die niederösterreichische Landesrätin Mag. Barbara Schwarz führte in ihrer Festrede aus, dass es Aufgabe der Politik sei, die Rechte von Kindern mit zu bedenken und auch mit zu vertreten. Für ihr Engagement für Kinderrechte zeichnete die Landesrätin neben dem ORF Niederösterreich und der EVN auch die Donau-Universität Krems als Botschafter der Kinderrechte aus. Die Preise wurden vom Landesdirektor des ORF Niederösterreich, Norbert Gollinger, EVN-Vorstandsdirektor Mag. Stefan Szyszkowitz, MBA und Univ.-Prof. DDr. Thomas Ratka, Vizerektor der Donau-Universität Krems, entgegengenommen. Thomas Ratka betonte im Rahmen der Preisübergabe: "Dass die Donau-Universität zum 'Botschafter für Kinderrechte' ernannt wurde, ist auch ein Auftrag, uns weiter intensiv mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen."
Erstmals und für die PreisträgerInnen sichtlich überraschend wurde zudem heuer an die Theatergruppe Traumfänger und Christoph Rabl, der die Festveranstaltung auch moderierte, ein Sonderpreis für ihr Engagement für Kinderrechte vergeben.
Gemeinsame Initiative
Durch den niederösterreichischen Kinderrechtepreis werden Menschen und Institutionen, die sich in beispielhafter Weise für Kinderrechte einsetzen, gewürdigt. An der Preisverleihung, die am 22. November 2017 im Rahmen der Festveranstaltung "25 Jahre niederösterreichische Kinder- und Jugendanwaltschaft" an der Donau-Universität Krems stattfand, nahmen rund 240 BesucherInnen teil, darunter rund 150 Kinder und Jugendliche.
Der Preis entstand auf Initiative der niederösterreichischen Kinder- und Jugendanwältin, Mag. Gabriela Peterschofsky-Orange und von Dr. Johannes Kerschbaumer, M.E.S., vom Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen an der Donau-Universität Krems. Der Preis wird seit 2014 jährlich von der Donau-Universität Krems und der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes Niederösterreich vergeben und um den Tag der Kinderrechte, den 20. November, überreicht.
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