27.04.2022

Zahlreiche Digitalisierungsinitiativen für das kulturelle Erbe haben in den vergan­genen Jahren den Zugang zu kulturellen und historischen Daten in ganz Europa erheblich verbessert. Noch sind diese Ressourcen nicht optimal zugänglich und nutzbar, weil Verknüp­fungen, einheitliche Standards oder Maschinen­lesbarkeit fehlen. Das von der Universität für Weiterbildung Krems koordinierte EU-Projekt InTaVia will solche Datenverbindungen schaffen und durch intuitive, visuelle Interfaces neue Einblicke in das kulturelle Erbe eröffnen.

Materielle Kulturgüter aus europäischen Museen, Archiven und Bibliotheken sind in digitalisierter Form in großem Umfang auf transnatio­nalen Plattformen wie Europeana.eu zugäng­lich gemacht worden. Während Informationen über Objekte transnational organisiert sind, wurde das immaterielles Kulturerbe – wie biographisches Wissen über Künstler_innen und Kulturschaf­fende – in Form von nationalen Datenbanken dokumentiert und erschlossen. Die Verknüpfungen dieser Informationssammlungen fehlen mancherorts noch. Durch die Verbindung dieser Datenquellen können die wissen­schaftliche Analyse und ein besseres Ver­ständnis von kulturhistorischen Themen in der Öffentlichkeit ermöglicht werden. Das H2020-Projekt InTaVia hat daher zum Ziel, in Kooperation mit europäischen Partnern ein innovatives Informationsportal zu entwickeln, das der visuellen Analyse sowie der Aufbereitung und Kommunikation von materiellem wie auch immateriellem Kulturerbe dient.

Visuelle Analyse und Kommunikation von kulturellem Erbe

Das Informationsportal wird mittels neuer Techniken der Visualisierung und des Storytellings diese historischen Daten für Laien, Forscher_innen und Praktiker_innen im Kulturbereich erschließen. Im Sinne der Linked-Open-Data-Initiative wird dazu zunächst die Maschinenlesbarkeit von nati­onalen Biographiedaten optimiert und werden diese mit materiellen Kulturgütern verknüpft. Interaktive Visualisierungen dieser reichen Datenbasis ermöglichen neue Zugänge und Einsich­ten: So kann mit detaillierten Blicken auf einzelne Objekte und verknüpfte Biographien ganz in die Tiefe gegangen oder auch das große Ganze mit Panoramen des europäi­schen Kulturerbes dargestellt werden. Damit eröffnen sich auch neue Wege für die Wissensvermittlung.

Das transdisziplinäre, aus Praktiker_innen und Expert_innen verschiedenster Fachrichtungen bestehende, InTaVia-Konsortium baut auf erfolgreichen Kooperationen auf. Das Team bringt Informatiker_innen zusammen mit Vertreter_innen der digitalen Geisteswissenschaften, der Kognitionswissenschaft, Kulturwissenschaft und Geschichtswissen­schaft. Ein breites Netzwerk von prominenten europäischen Museen und Kulturerbe-Institu­tionen ist in das Projekt eingebunden.

 

In / Tangible European Heritage – Visual Analysis, Curation and Com­munication – InTaVia

Projektzeitraum: 2020-2023

Fördergeber: EU – Horizon 2020

Projektverantwortlich für die Universität für Weiterbildung Krems: Dr.in Eva Mayr, Dr. Florian Windhager

Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen: Univ.-Prof.in Dr.in Anja Grebe, Dr.in Nicole High-Steskal, Dr. Johannes Liem

Koordination: Universität für Weiterbildung Krems

Partner: Vrije Universiteit (Freie Universität) Amsterdam, Niederlande; Slowenische Akademie der Wissenschaften und Künste ZRC SAZU, Ljubljana; Aalto-Universität, Helsinki; Syddansk Universitet (Süddänische Universität), Odense; Österreichische Akademie der Wissenschaften (OEAW), Wien; Universität Stuttgart, Deutschland; Fluxguide Ausstellungssysteme GmbH, Wien; Universität Helsinki, Finnland

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