Zahlreiche Digitalisierungsinitiativen für das kulturelle Erbe haben in den vergangenen Jahren den Zugang zu kulturellen und historischen Daten in ganz Europa erheblich verbessert. Noch sind diese Ressourcen nicht optimal zugänglich und nutzbar, weil Verknüpfungen, einheitliche Standards oder Maschinenlesbarkeit fehlen. Das von der Universität für Weiterbildung Krems koordinierte EU-Projekt InTaVia will solche Datenverbindungen schaffen und durch intuitive, visuelle Interfaces neue Einblicke in das kulturelle Erbe eröffnen.
Materielle Kulturgüter aus europäischen Museen, Archiven und Bibliotheken sind in digitalisierter Form in großem Umfang auf transnationalen Plattformen wie Europeana.eu zugänglich gemacht worden. Während Informationen über Objekte transnational organisiert sind, wurde das immaterielles Kulturerbe – wie biographisches Wissen über Künstler_innen und Kulturschaffende – in Form von nationalen Datenbanken dokumentiert und erschlossen. Die Verknüpfungen dieser Informationssammlungen fehlen mancherorts noch. Durch die Verbindung dieser Datenquellen können die wissenschaftliche Analyse und ein besseres Verständnis von kulturhistorischen Themen in der Öffentlichkeit ermöglicht werden. Das H2020-Projekt InTaVia hat daher zum Ziel, in Kooperation mit europäischen Partnern ein innovatives Informationsportal zu entwickeln, das der visuellen Analyse sowie der Aufbereitung und Kommunikation von materiellem wie auch immateriellem Kulturerbe dient.
Visuelle Analyse und Kommunikation von kulturellem Erbe
Das Informationsportal wird mittels neuer Techniken der Visualisierung und des Storytellings diese historischen Daten für Laien, Forscher_innen und Praktiker_innen im Kulturbereich erschließen. Im Sinne der Linked-Open-Data-Initiative wird dazu zunächst die Maschinenlesbarkeit von nationalen Biographiedaten optimiert und werden diese mit materiellen Kulturgütern verknüpft. Interaktive Visualisierungen dieser reichen Datenbasis ermöglichen neue Zugänge und Einsichten: So kann mit detaillierten Blicken auf einzelne Objekte und verknüpfte Biographien ganz in die Tiefe gegangen oder auch das große Ganze mit Panoramen des europäischen Kulturerbes dargestellt werden. Damit eröffnen sich auch neue Wege für die Wissensvermittlung.
Das transdisziplinäre, aus Praktiker_innen und Expert_innen verschiedenster Fachrichtungen bestehende, InTaVia-Konsortium baut auf erfolgreichen Kooperationen auf. Das Team bringt Informatiker_innen zusammen mit Vertreter_innen der digitalen Geisteswissenschaften, der Kognitionswissenschaft, Kulturwissenschaft und Geschichtswissenschaft. Ein breites Netzwerk von prominenten europäischen Museen und Kulturerbe-Institutionen ist in das Projekt eingebunden.
In / Tangible European Heritage – Visual Analysis, Curation and Communication – InTaVia
Projektzeitraum: 2020-2023
Fördergeber: EU – Horizon 2020
Projektverantwortlich für die Universität für Weiterbildung Krems: Dr.in Eva Mayr, Dr. Florian Windhager
Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen: Univ.-Prof.in Dr.in Anja Grebe, Dr.in Nicole High-Steskal, Dr. Johannes Liem
Koordination: Universität für Weiterbildung Krems
Partner: Vrije Universiteit (Freie Universität) Amsterdam, Niederlande; Slowenische Akademie der Wissenschaften und Künste ZRC SAZU, Ljubljana; Aalto-Universität, Helsinki; Syddansk Universitet (Süddänische Universität), Odense; Österreichische Akademie der Wissenschaften (OEAW), Wien; Universität Stuttgart, Deutschland; Fluxguide Ausstellungssysteme GmbH, Wien; Universität Helsinki, Finnland
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