Der Bologna-Prozess führte zu tiefgreifenden Veränderungen im europäischen Hochschulwesen. Immer wichtiger wird die Anerkennung und Zertifizierung von informell oder non-formal erworbenen Kompetenzen. Das sind Kompetenzen, die außerhalb klassischer Bildungseinrichtungen erworben wurden. Das Projekt untersucht, wie informelles und nicht-formalen Lernen weiterentwickelt werden kann. Dabei werden unterschiedliche Szenarien und Handlungsempfehlungen bis 2030 für die unterschiedlichen Entscheidungsträger_innen im Bildungsbereich erarbeitet.
Wenn von Bildung gesprochen wird, ist zumeist vom Lernen die Rede, wie es in Schulen und Universitäten organisiert, angeleitet und beurteilt wird. Hier ist die Rede von formalem Lernen. Neben diesem Wissenserwerb in Bildungseinrichtungen spielen auch andere Formen des Lernens eine bedeutende Rolle. Informelles Lernen passiert am Arbeitsplatz ebenso wie in der Freizeit oder im Alltag – Learning by Doing –, wo Kompetenzen angeeignet werden ohne offiziellen Nachweis für die Betreffenden. Das nicht-formale Lernen geschieht z. B. in Abendkursen oder Seminaren, die nicht zu einem im Bildungssystem verankerten Abschluss führen. All diese Lernformen können im Zuge einer Validierung angerechnet, zertifiziert und so im formalen Lernen berücksichtigt werden.
Empfehlungen für Stakeholder_innen
Das Projekt untersucht Entwicklungsperspektiven informellen und nicht-formalen Lernens. Dabei entsteht eine detaillierte Sichtweise über die Einflussfaktoren und Treiber der Entwicklungen in Pädagogik, Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Rolle des informellen und nicht-formalen Lernens in der Zukunft wird thematisiert. Es werden dabei Faktoren der gesellschaftlichen Entwicklung wie etwa der Zugang zur Bildung berücksichtigt und Lösungsansätze und Empfehlungen für unterschiedliche Anspruchsgruppen wie die Politik abgeleitet.
Verschiedene Methoden finden in diesem Projekt Anwendung, darunter Horizon Scanning, ein Instrument zur strategischen Früherkennung gesellschaftlicher Veränderung. Weiters wird auch mit Expert_innen-Reviews, Konsistenzanalysen und Szenario-Workshops, einem Verfahren aus der Zukunftsforschung, gearbeitet. Zudem kommen morphologische Analysen zum Einsatz. Bei dieser Kreativitätstechnik arbeitet eine Gruppe von Menschen zusammen, um komplexe Problembereiche vollständig zu erfassen und innovative Lösungsansätze zu finden.
The future of non-formal and informal learning: Towards lifelong and life-wide learning ecosystems
Projektzeitraum: 2018-2020
Fördergeber: EU
Projektverantwortlich für die Universität für Weiterbildung Krems: Univ.-Prof. Dkfm. Dr. habil. Attila Pausits
Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen: Ass.-Prof.in Dr.in Filiz Keser Aschenberger, MA
Koordination: Austrian Institute of Technology
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