Mit dem Symposium „100 Jahre Kulturerbe Niederösterreich“ setzen sich das Department für Kunst- und Kulturwissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems und das Institut für Österreichkunde mit der Geschichte Niederösterreichs auseinander, das 1922 von Wien getrennt wurde. In fünf Sektionen, einem Podiumsgespräch und Posterpräsentationen wird am 7. und 8. Oktober 2022 eine große Bandbreite von Facetten behandelt, darunter das industriekulturelle Erbe, neue Präsentations- und Vermittlungsformate, aber auch das „Verschwinden“ von Kulturlandschaften (z. B. „verschwundenes Mostviertel“) sowie das „unbequeme“ Kulturerbe.
Das Bundesland Niederösterreich, in den Grenzen wie wir es kennen, entstand 1922 mit der Trennung von Wien, die in zwei gleichlautenden Landesgesetzen am 29. Dezember 1921 beschlossen wurde und ab 1. Jänner 1922 in Kraft trat. Somit feiern wir heuer auch 100 Jahre niederösterreichisches Kulturerbe. Das Symposium, das im Rahmen des Jubiläumsjahres „100 Jahre Niederösterreich“ stattfindet, rückt historische und kulturwissenschaftliche Fragen in den Mittelpunkt. Es zeichnet die Genese und Entwicklung des „Kulturerbes Niederösterreich“ vor dem Hintergrund komplexer Themen wie Kulturpolitik, Recht, Identität, Eigenständigkeit, Wirtschaft und gesellschaftliche Diversität nach. Auch die mit dem kulturellen Erbe verbundene Praktiken des Sammelns, Bewahrens, Dokumentieren und Erforschens ebenso wie die unterschiedlichen Formen des Präsentierens und Vermittelns bis in unser postdigitales Zeitalter werden anhand von konkreten Beispielen thematisiert.
Fülle an Themen und Zugängen
In fünf Sektionen wird eine große thematische Bandbreite behandelt, von „Kulturerbe und Kulturpolitik“ und „Musik, Literatur, Kunst“ über „Kulturlandschaften, regionales Kulturerbe und Identität“ bis hin zu „Unbequemes und ‚vergessenes‘ Kulturerbe“ sowie „Neues Kulturerbe? – Industriekultur und Industriemuseen in Niederösterreich“. Expertinnen und Experten verschiedenster Institutionen, darunter der Universität Wien, der Technischen Universität Wien, der Fachhochschule St. Pölten, des Instituts für Jüdische Geschichte Österreichs und der Abteilung Kunst und Kultur der niederösterreichischen Landesregierung, werden neben Wissenschafter_innen der Universität für Weiterbildung Krems Ergebnisse ihrer Forschungstätigkeit vorstellen. Nachwuchsforschende können durch die finanzielle Unterstützung des Landes Niederösterreich im Rahmen des Jubiläums-Programms „100 Jahre Niederösterreich“ ihre Masterarbeiten, Dissertationen und Forschungsprojekte zum Tagungsthema in einer Postersektion allen Teilnehmer_innen präsentieren.
Forschungsbeiträge der Universität für Weiterbildung Krems
Univ.-Prof. Dr. Anja Grebe, stellvertretende Dekanin der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur und Mitverantwortliche des wissenschaftlichen Konzepts des Symposiums, wird im Gespräch mit Mitgliedern des Vorstands des Museumsnetzwerks „Abenteuer Industrie“ die Industriekultur und Industriemuseen in Niederösterreich beleuchten. Über die Digitalisierung der Bestände in den niederösterreichischen Landessammlungen werden Mag. Kathrin Kratzer, MA, Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften, und Dr. Eva Mayr, Department für Kunst- und Kulturwissenschaften, sprechen. Dr. Helmut Neundlinger, Leiter des Archivs der Zeitgenossen wird „Über den Umgang mit politisch kontaminierten Beständen im Literaturarchiv am Beispiel des Autors Josef Weber“ referieren. Mag. Laura Ettel und Alexander Wöran, MA BSc BA vom Zentrum für Bildwissenschaften werden sich den Perspektiven digitaler Archivierung widmen, konkret dem Archive of Digital Art und der Graphischen Sammlung Göttweig Online. Dr. Hanna Brinkmann M.A., Department für Kunst- und Kulturwissenschaften, wird auf „Objektgeschichten aus niederösterreichischen Stadtmuseen – Zur Nutzung, Evaluierung und Erweiterung der MuseumsMenschen-Web-App“ eingehen.
Symposium „100 Jahre Kulturerbe Niederösterreich“
Termin: 7.–8. Oktober 2022
Beginn: 10:30 Uhr
Ort: Universität für Weiterbildung Krems, Audimax und online
Anmeldung: bei Birgit Dörfl, BA vom Institut für Österreichkunde per Mail an ioek.wirtschaftsgeschichte@univie.ac.at
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