Migration ist ein von zahlreichen Unsicherheiten geprägtes Phänomen. Für politische Akteure ist es wichtig, die Zusammenhänge von komplexen Migrationsprozessen rechtzeitig zu verstehen und frühzeitig zu erkennen. Dieses Wissen ermöglicht es, die vielschichtigen Ursachen, Wechselwirkungen und Folgen von verschiedenen Arten von Migrationsströmen zu steuern. Mit einem umfassenden quantitativen und qualitativen Methodenset können Migrationsprozesse analysiert und Erklärungen für gegenwärtige und Abschätzungen für zukünftige Migrationsszenarien abgeleitet werden.
Der Umgang mit Migration ist ein zentrales Thema der europäischen Politik geworden. Um angemessene Reaktionen finden zu können, muss zunächst die Ausgangslage besser verstanden werden. Das Projekt QuantMig geht der Frage nach, welche Faktoren in Europa bei der Migration im 21. Jahrhundert eine wesentliche Rolle spielen werden. Dazu werden Szenarien entwickelt, mit denen die Komplexität von Migrationsprozessen und die damit verbundenen Unsicherheiten widergespiegelt werden. Auf einer praktischen Ebene widmet sich das Projekt der Thematik, wie Migrationsdaten in Europa verbessert und harmonisiert werden können.
Umgang mit Unsicherheiten
Der ganzheitliche Zugang bei der Analyse der Unsicherheiten macht QuantMig einzigartig. So werden die konzeptionelle und theoretische Ebene wie auch statistische Modellierungen für Szenarien und Simulationen einbezogen. Das Projekt analysiert Migrationsprozesse auf unterschiedlichen Ebenen: von der individuellen Ebene – den Entscheidungen Einzelner – bis hin zu Prozessen auf Ebene des Staates, der Makroebene, die in den resultierenden Simulationen und Prognosen zusammengeführt werden.
Die Ergebnisse werden Instrumente für den Umgang mit Unsicherheiten zukünftiger Migration liefern, von kurzfristigen, operativen Reaktionen bis hin zur langfristigen strategischen Planung.
Quantifying Migration Scenarios for Better Policy – QuantMig
Projektzeitraum: 2020-2023
Fördergeber: EU – Horizon 2020
Projektverantwortlich für die Universität für Weiterbildung Krems: Univ.-Prof. Dr. Mathias Czaika
Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen: Ass.-Prof.in Dr.in Heidrun Bohnet, Simona Janine Schreier, MLaw BA AE, Lucas Skrabal, Akira Soto-Nishimura, MSc Dr.in Federica Zardo
Koordination: University of Southampton (UK)
Partner: International Institute for Applied Systems Analysis – IIASA; Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V.; Netherlands Interdisciplinary Demographic Institute – KNAW (Niederlande); Peace Research Institute Oslo (Norwegen); University of Oslo (Norwegen)
Tags