Dr.in Linda Dezso, Senior Scientist am Department für Wirtschaft und Gesundheit der Universität für Weiterbildung Krems, erhielt ein Elise-Richter-Stipendium des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF). In dem mit Oktober 2023 gestarteten Forschungsprojekt wird „welfare-chauvinism“ analysiert, ein Phänomen, das maßgeblich zu einwanderungsfeindlichen Einstellungen beiträgt.
Wohlfahrtschauvinismus begann als populistischer politischer Appell an Wählerinnen und Wähler mit einwanderungsfeindlichen Einstellungen und gewann im Laufe der Jahrzehnte in den europäischen Wohlfahrtsstaaten an Popularität. Diese Botschaft fiel bei Wähler_innen, die bereits eine ablehnende Haltung gegenüber Einwanderern einnahmen, auf fruchtbaren Boden und bot ihnen eine Rechtfertigung für ihre Haltung. Im Projekt "Unpacking Welfare Chauvinism" sollen die Ursachen des Wohlfahrtschauvinismus erforscht werden. Dabei werden distributive Entscheidungen analysiert, bei denen Ressourcen zwischen zwei Parteien aufgeteilt werden müssen und asymmetrische Beiträge der Parteien vorliegen, d.h. eine Partei hat weniger beigetragen als die andere. Außerdem werden Entscheidungen untersucht, bei denen Ressourcen zwischen Parteien mit verschiedener Gruppenidentität verteilt werden sollen. Diese Gruppen variieren bezüglich ihrer ethnischen, kulturellen oder religiösen Herkunft. Die Erforschung und das daraus resultierende Verständnis der Mechanismen des Wohlfahrtschauvinismus sind wichtige Schritte, um eine Migrationspolitik zu gestalten, die von der breiten Öffentlichkeit akzeptiert wird. Dieser Ansatz könnte zur Verringerung der Polarisierung beim Thema Migration beitragen und damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten.
Kooperationspartner
Internationale Kooperationspartner im Projekt sind die University of Michigan, die Ford School of Public Policy und das Tel-Hai College, sowie national die Universität Graz und Eco Austria.
Tags