Beschreibung
Im Forschungsprojekt GIRT “Strengthening Research and Educational Competences of HEIs for Gender sensitive Urban (InfoRmal Settlement) Transformation” steht der gelebte Alltag von Frauen in informellen Siedlungen in Äthiopien und Mosambik im Fokus des Forschungsinteresse. Informelle Siedlungen zeichnen sich grundsätzlich durch beengte Wohnverhältnisse, fehlende Infrastruktur und ungesicherte Miet- oder Besitzverhältnisse aus. Dennoch lebt eine beträchtliche Anzahl von Menschen der unteren Einkommensklassen in diesen Siedlungen. Für Frauen und Kinder sind die Wohnbedingungen in informellen Siedlungen besonders herausfordernd, da sie häufig auf sanitäre Grundversorgung wie Trinkwasser, Toiletten und Waschräume verzichten müssen. Frauen sind primär für die Haus- und Familienarbeit zuständig, haben darüber hinaus aber nicht ohne Weiteres Zugang zu Erwerbsmöglichkeiten. Handlungsspielräume von Frauen können insofern auf familiärer aber auch auf gesellschaftlicher und politischer Ebene eingeschränkt sein. Das GIRT-Projektteam erforscht am Beispiel der COVID-19-Pandemie außerdem, wie Bewohnerinnen informeller Siedlungen mit den Auswirkungen von globalen Krisen umgehen. Sowohl im Hinblick auf die hygienischen Voraussetzungen als auch die Bewältigungsstrategien gibt es bisher nur wenige Forschungen zur Perspektive von Frauen in ähnlichen Wohn- und Lebensverhältnissen in Äthiopien und Mosambik. Ausgangspunkt für das GIRT-Projekt sind Erkenntnisse zu informellen Siedlungen, welche die Projektmitglieder in bisherigen gemeinsamen Forschungsprojekten gewinnen konnten. Das GIRT-Team wird bewährte transdisziplinäre Methoden einsetzen, um in vier ausgewählten Städten (drei davon in Äthiopien, eine in Mosambik) einen partizipativen Prozess mit lokalen Stakeholdern in Gang zu setzen. Das Ziel ist, zusammen Bereiche und Vorgehensweisen zu identifizieren, welche zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen in den konkreten informellen Siedlungen führen können. Die angewandten transdisziplinären Methoden werden des Weiteren an den beteiligten Partneruniversitäten im Rahmen der Ausbildung von Nachwuchswissenschaftler:innen gelehrt. Die Forschenden erhalten damit Instrumente, um zukünftig sozialen Wandel anstoßen und begleiten zu können.
Details
Projektzeitraum | 01.05.2022 - 30.04.2026 |
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Fördergeber | Bund (Ministerien) |
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Projektverantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) | Dipl.-Ing. Dr. Tania Berger |
Projektmitarbeit |
Team
APPEAR is a programme of the Austrian Development Cooperation.