Die bereits traditionelle „Winter School Telč“ fand von 15. bis 17. Februar 2021 erstmals online statt. Das veränderte Setting wirkte sich auf das Programm aus: Statt vor Ort zu arbeiten wurde das digitale Abbild der Stadt untersucht. Gemeinsam mit internationalen Partnerinstitutionen veranstaltete die Donau-Universität Krems Workshops mit TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen Bereichen.
Es überrascht nicht, dass in Zeiten der Digitalisierung der Erstkontakt mit Orten über eine Online-Recherche erfolgt. Beachtenswert hingegen ist, dass diesem Fakt bisher überschaubar viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. So nutzten die Veranstalter der „Winter School Telč“ die Gelegenheit, den „digitalen Zwilling“ von Telč in den Fokus der ohnehin ins Digitale verlagerten Veranstaltung zu nehmen. Welches Bild ergeben die online abrufbaren Ressourcen von Telč? Weckt das digitale Telč Erwartungen, die vor Ort tatsächlich erfüllt werden? Wie ist die Qualität der verfügbaren Informationen?
Multiperspektivische Herangehensweise
Die Workshops versprachen schon durch die unterschiedlichen fachlichen Hintergründe der Workshop-TeilnehmerInnen spannende Erkenntnisse. So tauschten sich ExpertInnen und PraktikerInnen der Architektur und Raumplanung, Kunstgeschichte, Denkmalpflege, Design, Ausstellungsdesign und Management sowie Theorien der Interaktiven Medien miteinander aus. Dazu kamen die Inputs der Veranstalterinstitutionen Donau-Universität Krems, Slowakische Technische Universität Bratislava, Masaryk-Universität Brünn und Tschechische Technische Universität in Prag. Auch das Tschechische Nationale Denkmalinstitut sowie das Institut für Theoretische und Angewandte Mechanik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften brachten ihr Know-how in die Workshops ein.
Konzepte zur Attraktivierung
Der erste Tag der „Winter School Telč“ bot den TeilnehmerInnen einen Überblick über die Geschichte der Stadt sowie über kulturhistorische Aspekte ihrer Entwicklung und ihrer Architektur. Es wurden auch die Mapping-Prinzipien präsentiert, nach denen im weiteren Verlauf das digitale Abbild von Telč untersucht werden soll.
Dann waren die TeilnehmerInnen am Zug, durch eigene Nachforschungen das virtuelle Bild der Stadt Telč zu erfassen und ihre kulturelle, soziale, historische und räumliche Essenz in individualisierten mentalen Karten festzuhalten. Dabei wurde die Perspektive potenzieller BesucherInnen der Stadt im virtuellen Raum eingenommen. Im Rahmen des Workshops entwickelten die TeilnehmerInnen Konzepte und Produkte, um die Stadt attraktiv und informativ im virtuellen Raum darzustellen, um bei mehr BesucherInnen Interesse an Telč zu wecken.
Einbindung der Gesellschaft
Es wurde nicht nur disziplinenübergreifend in der „Winter School Telč“ gearbeitet, auch die Interaktion mit der Gesellschaft ist im transdisziplinären Zugang der Winter School wichtig. Aus diesem Grund wurden zur virtuellen Abschlusspräsentation sowohl PolitikerInnen der Stadt und der Region als auch die Öffentlichkeit eingeladen. Der Bürgermeister von Telč, Mgr. Vladimír Brtník, der frühere Telčer Bürgermeister und nunmehrige Stadtrat für Kultur und Tourismus der Region Vysočina, Roman Fabeš, sowie Hana Hajnová, Stellvertreterin des Hauptmanns der Region Vysočina, folgten dieser Einladung. Den Abschluss bildete die Diskussion der Ergebnisse mit einer Fragerunde.
Scola Telcz /KPF-02-150/ ist ein Projekt der Donau-Universität Krems und der Tschechischen Technischen Universität in Prag und wird im Rahmen des Projektes FMP/KPF ATCZ 2014-2020 durch den Europäischen Fonds für Regionalentwicklung, Programm „INTERREG V-A Österreich-Tschechische Republik“ gefördert und durch Eigenmittel der NÖ.Regional.GmbH kofinanziert.
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