08.04.2021

Alfred Gesswein (1911-1983) ist ein stiller Gigant der österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Nur wenige Werke kommen dem seinen an Vielfalt und Entwicklungsfähigkeit gleich. Schon in den frühen Versuchen aus den 1930er Jahren zeichnet sich jene zurückhaltende Virtuosität ab, die sich durch sämtliche Werkphasen ziehen wird: von der impressionistisch geprägten Naturlyrik über gesellschaftskritisch orientierte Poesie bis hin zu dem an H. C. Artmann gemahnenden schwarzen Humor der Dialektgedichte.

Die nunmehr unter dem Titel „Flügelhornblasen gegen den Wind“ erschienene Gesamtausgabe seines lyrischen Werks umfasst Gessweins längst vergriffene Gedichtbände sowie bislang unveröffentlichte Gedichte aus dem Nachlass, der 2016 in der Literatursammlung der Landessammlungen Niederösterreich erworben wurde. Zudem versammelt die Publikation eine Auswahl aus dem bildnerischen Werk des Künstlers, der zu seinen Lebzeiten nie als Zeichner und Maler in Erscheinung getreten war.

Schildkröte

Diese umfangreiche Publikation macht das zu Lebzeiten erschienene und mittlerweile längst vergriffene lyrische Werk des Dichters Alfred Gesswein (1911-1983) wieder zugänglich und ergänzt es um eine Auswahl aus bislang unveröffentlichten bzw. nur verstreut erschienenen Gedichten, die sich in dem 2016 vom NÖ Literaturarchiv / den Landessammlungen Niederösterreich erworbenen Nachlass des Autors fanden. Der Grazer Autor und Germanist Christian Teissl hat die Gesamtausgabe erarbeitet und mit einem umfassenden Kommentar zu Gessweins Lyrik versehen.

Im Zuge der Beschäftigung mit dem Nachlass ist noch eine weitere Facette des Künstlers Alfred Gesswein aufgetaucht: seine Arbeit als Graphiker und bildender Künstler. Der bildnerischen Komponente seines künstlerischen Werks widmete sich Jutta M. Pichler vom Sammlungsbereich für bildende Kunst. Sie traf für diese Publikation eine Auswahl an Malereien und Zeichnungen und begleitete diese mit einem Kommentar zu Gessweins unbekannter Seite als Maler und Zeichner.

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