01.12.2021

Foto Johanna Mikl-Leitner Hermann Dikowitsch

Mehr als 2,5 Millionen Kulturtouristen besuchen jährlich die Kulturangebote in Niederösterreich. Um weiterhin ein attraktives Kunst- und Kulturangebot bieten zu können und um noch mehr Gäste nach Niederösterreich zu bringen, wurde die neue Kulturstrategie von der Landesregierung beschlossen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur, stellten die neue Kulturstrategie bei einer Pressekonferenz im Landhaus vor.

„Wir alle befinden uns gerade in turbulenten und herausfordernden Zeiten, in der uns Corona intensiv beschäftigt. Wir alle haben Corona leid, aber wir sind es noch nicht los. Diese Zeiten fordern von allen sehr viel Durchhaltevermögen, Verständnis und Flexibilität“, sagte die Landeshauptfrau zu Beginn. Trotz dieser Herausforderung im Umgang mit Corona und ihre Folgen brauche es laut Mikl-Leitner auch längerfristige Planungen. „Längerfristige Planungen, damit eine Region wie Niederösterreich als Standort an Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit nicht verliert.“ Dabei gehe es um Wirtschaftskraft, ein ausreichendes Arbeitsplatz-Angebot ein gut angebundenes Straßen- und Schienennetz, Bildungs- und Betreuungseinrichtungen oder Freizeit-Angebote. Aber es brauche auch ein entsprechendes Kunst- und Kulturangebot.

Niederösterreich habe sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem attraktiven Kulturland entwickelt. Mikl-Leitner: „Mittlerweile haben wir jährlich mehr als 2,5 Millionen Kulturtouristen in der Hochkultur und der Regionalkultur. Alleine in Niederösterreich erwirtschaftet die Kunst- und Kulturbranche jährlich eine Wertschöpfung in Höhe von 1,35 Milliarden Euro und sichert damit über 30.000 Arbeitsplätze in allen Regionen des Landes ab.“ Diese erfolgreiche Entwicklung sei das Ergebnis einer gezielten, strategischen Kunst- und Kulturarbeit. „Vor fünf Jahren haben wir die letzte Kulturstrategie beschlossen. Jetzt geht es darum, die Kulturstrategie auf die Höhe der Zeit zu bringen. Mit unserer neuen Kulturstrategie wollen vor allem auch in Zukunft künstlerische Vielfalt unterstützen und sicherstellen, aktuelle Entwicklungen noch stärker in den Fokus nehmen und das Kulturangebot weiter ausdehnen. Daraus ergeben sich für die Kulturarbeit der nächsten Jahre im Besonderen fünf konkrete Handlungsfelder, auf die wir in Zukunft verstärkt setzen wollen“, sagte sie. Es sollen neue Zugänge für Familien geschaffen werden, wie etwa mit dem KinderKunstLabor in St. Pölten. Zum Zweiten setze man noch stärker auf die Vorteile der Digitalisierung, etwa mit Podcast-Angeboten zu gesellschaftlichen Themen. Zum Dritten sei das Thema Nachhaltigkeit und Klimaverantwortung ein wesentlicher Punkt, unter anderem mit Initiativen wie „Green events“ und „Green filming“. Zum Vierten wolle man die Bereiche Kultur und Tourismus noch stärker vernetzen und zum Fünften weitere Modellregionen für Kunst und Kultur formen. Die Landeshauptfrau denke dabei etwa an die Wiederbelebung rund um den Semmering oder auch die stärkere Positionierung der Landeshauptstadt mit ihrem vielfältigen Kulturangebot.

Neben der neuen Kulturstrategie seien laut Landeshauptfrau Mikl-Leitner zwei weitere Leitfäden beschlossen worden: Einerseits die neue Strategie für die Landessammlungen Niederösterreich, also die Bewahrung und Sichtbarmachung der rund sechs Millionen musealen Objekte, die sich im Besitz des Landes befinden. Andererseits gehe es um die neue Auslandskulturstrategie. Man wolle die Kulturschaffenden dabei unterstützen, sich international zu vernetzen und den interkulturellen Dialog mit den Nachbarländern und Partnern in ganz Europa zu intensivieren.

Der Leiter der Abteilung Kunst und Kultur, Hermann Dikowitsch sagte: „Wir haben uns die letzten eineinhalb Jahre nicht nur damit beschäftigt, wie wir Kultur trotz Corona am Leben erhalten können, sondern uns überlegt, wie es mit der Kultur in Niederösterreich weitergeht. Wir haben das gemeinsam mit dem niederösterreichischen Kultursenat und Kulturschaffenden gemacht.“ Daraus seien die fünf Handlungsfelder Kinder und Familie, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaverantwortung, Kultur und Tourismus sowie Modellregionen für Kunst und Kultur formen abgeleitet worden.

PDF Strategie der Landessammlungen Niederösterreich

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