Berlin – Eine Gruppe von Studierenden des Studiengangs Social Work 24 von der Universität für Weiterbildung Krems erlebte eine spannende und praxisorientierte Exkursion in die deutsche Hauptstadt. Organisiert in Zusammenarbeit mit der contact-Jugendhilfe und Bildung gGmbH, bot die Reise tiefgehende Einblicke in das Fachkonzept der Sozialraumorientierung und das herausfordernde Umfeld, in dem soziale Organisationen in Berlin arbeiten.
Im Fokus stand dabei das innovative Projekt „Gutes Ankommen in Berlin“, welches im Berliner Stadtteil Steglitz-Zehlendorf umgesetzt wird. Hier arbeiten verschiedene soziale Organisationen und Vereine gemeinsam unter einem Dach, um unbegleitete minderjährige Geflüchtete zu unterstützen und ihre Integration zu fördern. Dieser partizipative Ansatz, der durch Kooperenz - eine Zusammenarbeit trotz Konkurrenzsituation - und den Einsatz sogenannter lebensweltorientierter Räume (LORs) geprägt ist, bietet nicht nur professionelle Hilfe, sondern auch ein Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit.
Die Studierenden hatten die Gelegenheit, mehrere Einrichtungen zu besuchen und direkte Gespräche mit Sozialarbeiter_innen, Jugendamtsleiter_innen sowie einer engagierten Stadtpolitikerin aus Steglitz-Zehlendorf zu führen. In diesen Begegnungen wurden die Herausforderungen und Chancen der Sozialarbeit in einem urbanen Umfeld deutlich. Besonders beeindruckend war die Vernetzung der verschiedenen Akteure und die enge Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die es den geflüchteten Jugendlichen erleichtert, in ihrer neuen Umgebung Fuß zu fassen.
Ein Highlight der Exkursion war der Besuch der Nachbarschaftsaktivitäten, bei denen lokale Vereine und soziale Einrichtungen gemeinsam mit den Geflüchteten interagieren. Durch Sport, Kunst und kulturelle Veranstaltungen wird der Austausch gefördert und Berührungsängste werden abgebaut. Die Studierenden erlebten hautnah, wie wichtig diese Begegnungen für die Schaffung eines positiven, unterstützenden Sozialraums sind.
Tolle Erfahrungen für die eigene Praxis
Die Exkursion bot den Studierenden nicht nur theoretische Einsichten, sondern auch zahlreiche Impulse für ihre eigene Arbeit in Österreich. Die Ansätze der Sozialraumorientierung und die enge Verzahnung von Organisationen im Steglitz-Zehlendorfer Modellprojekt lieferten wertvolle Inspirationen, die sie in ihren eigenen Projekten und Organisationen umsetzen möchten. Die Reflexionen und Diskussionen mit den Fachkräften vor Ort stärkten zudem das Verständnis für eine lebensweltorientierte Sozialarbeit, die sich an den konkreten Bedürfnissen der Menschen orientiert.
„Es war unglaublich bereichernd zu sehen, wie die Kooperation zwischen verschiedenen Institutionen und die Einbindung der Lebenswelten der Klient_innen zu besseren Ergebnissen führen kann. Diese Erfahrungen nehme ich definitiv mit in meine Arbeit“, resümierte eine der Studierenden am Ende der Exkursion.
Mit wertvollen neuen Erkenntnissen und einem geschärften Blick auf die Sozialraumorientierung kehrten die Studierenden nach Österreich zurück – bereit, die Impulse aus Berlin in ihre eigene Arbeit zu integrieren und weiterzugeben.