18.12.2019

Das Interesse von Robert Buchner, MSc an der Blockchain-Technologie (BCT) wurde bereits 2011 geweckt, als er seine ersten Erfahrungen als Bitcoin-Miner sammelte, angeregt durch die Berichterstattung darüber. Im hobbymäßigen Zugang spiegelte sich auch die anfangs vor allem von den technischen Aspekten ausgehende Faszination der BCT wider. Die evolutionäre Weiterentwicklung der BCT hin zu einer vollwertigen Entwicklungsplattform mit deutlich erweitertem Anwendungsspektrum – Schlagwort Blockchain 2.0/3.0 – führte bei Buchner auch zu einer neuen Sichtweise auf die Technologie. Die sozioökonomische Perspektive mit ihren Implikationen für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gewann für ihn rasch an Bedeutung.

In seiner Master-Thesis näherte er sich aus Unternehmersicht einigen Teilbereichen der sozioökonomischen Dimension der BC an, indem er Potentiale und Use-Case-Szenarien analysierte. Um den weitreichenden Möglichkeiten und Umwälzungen der BCT gerecht zu werden, wünscht sich Buchner, dass durch Bildung und Forschung eine adäquate Grundlage für das Verständnis geschaffen wird. Viele Fragen, die von Peer-to-Peer-Ökonomie, von Crowdfunding und Crowdsourcing sowie von dezentralen Verwaltungsstrukturen aufgeworfen werden, können noch nicht beantwortet werden. Doch die Zeit drängt, stehen doch die ersten flächendeckenden und massentauglichen Anwendungen bereits in den Startlöchern, so Buchner.  

Dezentrale Strukturen basierend auf Blockchain-Technologie

Es gibt unterschiedliche Blockchain-Konzepte, die sich hinsichtlich ihrer Ausprägungsformen und Einsatzmöglichkeiten unterscheiden. Oder in den Worten von Dr. Don Tapscott, Professor für Management (Universität von Toronto): „Blockchain is huge“. Natürlich stellt die BCT kein Allheilmittel dar, der Hype hat auch Schattenseiten. Aktuelle Fragestellungen zur BCT:

  • Soll Privatkonzernen die Ausgabe, Verwaltung, Steuerung und Kontrolle globaler Zahlungsmittel erlaubt werden?
  • Wie soll mit dezentralisierten autonomen Organisationen (DAO) umgegangen werden, die mit dem Einsatz von Smart Contracts und KI menschliche Führungspersonen funktional vollständig ersetzen können? Welche rechtliche Qualität haben rein in der BC getroffene und in der BC verwaltete Beschlüsse?
  • Wie können durch BCT die Web-User Kontrolle über ihre persönlichen Daten wiedererlangen? Wie kann das Internet im Sinne seiner Gründungsintention demokratischer und resistenter gegen Zensur werden? Und wie kann der unkontrollierte Ausbau zu einer manipulationssicheren, unlöschbaren, universellen Kontrollmaschine verhindert werden, was mit der BCT ebenso möglich ist?
  • Sollen die bestehenden zentralisierten Machtstrukturen durch verteilte, auf Konsensfindung ausgelegte Netzwerke bzw. dezentrale Organisationsstrukturen gleichberechtigter autonomer Peers ersetzt werden?

Weiterführende Informationen

Betreut wurde die Master Thesis von Mag. Dr. Alexander Pfeiffer, MBA MA, bis 30.06.2019 Leiter des Center for applied game studies an der Donau Universität, für seine Forschung aus spieltheoretischer und bildungsspezifischer Sicht im Zusammenhang mit der BCT bekannt.


LESEPROBE: Blockchain als Treiber von (Open) Innovation: eine Analyse des Potentials der Distributed-Ledger-Technologie vor dem Hintergrund unternehmensgrenzüberschreitender Innovationsprozesse von Robert Buchner, MSc 
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