Tele-Arbeit und mobile ist Arbeit, die unter Einsatz von IKT an einem anderen Ort als dem üblichen festen Arbeitsplatz ausgeführt wird. Es ist eine Arbeitsform, die auf Flexibilität abzielt und auch zur Auflösung traditioneller räumlicher, zeitlicher oder organisatorischer Grenzen der Arbeit führt.
Telearbeiter_innen sind Arbeitnehmer_innen, die IKT-Werkzeuge nutzen, um ihre Arbeit zu Hause oder an einem anderen Ort außerhalb der Räumlichkeiten des Arbeitgebers zu verrichten (Joint Research Center der Europäischen Kommission). Zentrale Faktoren, die Tele-Arbeit und mobiles Arbeiten ermöglichen, sind innovative Technologien & neue Formen der Arbeit.
Kontext- Metatrends und die Bundesverwaltung
In den letzten Jahren können wir zahlreiche gesellschaftliche Meta-Trends beobachten, welche maßgebliche Implikationen für sowohl den Inhalt als auch für die Organisation von Arbeit in der Bundesverwaltung aufweisen. Neben einer generell ansteigenden Komplexität der Gesellschaft, sind vor allem folgende Trends für die tägliche Arbeit von erhöhter Relevanz:
- Digitalisierung (Digitalisierung unserer Prozesse, wie zB ELAK; eDem, FinanzOnline)
- Dynamischer & disruptiver Wandel (Neue Postenbesetzungen und Ressortfunktionen)
- Multikausalität (Eine Vielzahl an Faktoren bedingen unsere Arbeit, sh. z.B. die Corona-Pandemie)
- Schnelllebige Gesellschaft (Eine umfassende gesellschaftliche Meinungsdiversität, die sich stets neu austariert)
- Zunehmende Flexibilisierung (Flexibilisierung der Arbeitswelt: Agiles Projektmanagement, flache Hierarchien, Home-Office wird nun möglich)
- Veränderte Angebot & Nachfrage am Arbeitsmarkt (Ein zunehmender Wettbewerb um „geeignete“ Arbeitskräfte; „war on talent“)
- Demographische „Brüche“ (Insbesondere in der Bundesverwaltung ergibt sich ein demographischer Wandel (Fast 50% der Bediensteten gehen in den nächsten 10 Jahren in Pension), der strukturellen Wissensaustausch und konzeptionelles Onboarding in den Fokus rückt.)
Analysebedarf in der Bundesverwaltung: Welche technischen, organisatorischen und personalpolitischen Rahmenbedingungen braucht es, um:
- als moderner und attraktiver Arbeitgeber zu wirken?
Attraktive Arbeitgeber_innen wissen was unterschiedliche Mitarbeiter_innen brauchen um ihre Arbeit machen zu können aber auch was ihnen bei der Arbeit wichtig ist (Gehalt? Karriereleiter? Flexible Arbeitszeiten?)
Gute Arbeitgeber_innen geben eine geeignete Struktur vor in der gut gearbeitet werden kann. Telearbeit, Home-Präsenz, die Arbeit vor Ort muss gut koordiniert werden – diese Koordination ist eine digitale Leadership Aufgabe. Hier spielt u.a. die physische und digitale Büroausstattung aber insbesondere auch die Kultur einer Organisation sowie die gelebte Führung eine tragende Rolle.
- Mitarbeiter_innen zu animieren, gerne zu arbeiten?
Mitarbeiter_innen brauchen Kompetenzen um ihre Arbeit durchführen zu können, aber auch die Entscheidungskompetenz wann sie ins Büro oder zu Hause oder mobil arbeiten sollen. Um flexibel arbeiten zu können, müssen Mitarbeiter_innen Entscheidungen treffen können und die Führungskräfte den Vertrauen, dass die Mitarbeiter_innen die richtige Entscheidung trifft. Auch die Qualität und Inhalte spielen eine Rolle, wo und wie gearbeitet werden soll. Anreizsysteme müssen wahrscheinlich nach individuellen Bedürfnissen gestaltet werden.
- Dienstleistungen weiterhin effizient, effektiv und nachhaltig anbieten zu können?
Nachhaltige Tele-Arbeit, mobile Arbeit und Home-Office sind nur durch Flexibilität und ein hohes Maß an Vertrauen möglich. Rahmenbedingungen der Organisation sollen die Mitarbeiter:innen und Führungskräfte bei ihren Entscheidungen unterstützen. Aber auch neue Verrechnungssysteme, erneuerte Modelle der Arbeitsorganisation und technische Hilfsmittel spielen eine zentrale Roller.
Future of Work – Ein Reallabor der Abt. III/C/9
Reallabore ermöglichen experimentelle Prozesse sowie das Testen von Innovationen unter realen Bedingungen. Das Projekt „Future of Work“ versucht dies umzusetzen und mit „mobilen Arbeitsformen“ (Innovation) zu experimentieren. Mitarbeiter_innen und Führungskräfte sowie zahlreiche Umsetzungspartner_innen werden in diesem Projekt explizit mit einbezogen. Denn das Projektziel ist es, einen evidenzbasierten Praxisleitfaden „Mobiles Arbeiten in der österreichischen Bundesverwaltung“ zu entwickeln, welcher klar nach den Bedürfnissen der Organisation Bundesverwaltung als auch den Bedürfnissen der Mitarbeiter_innen ausgerichtet wird. Wesentliche Implikationen und Auswirkungen von mobilen Arbeitsformen sollen in den Themenbereichen Organisation, Recht, Technik & Datenschutz wiedergegeben werden und somit Gebietskörperschaften bei der Implementierung neuer Arbeitsmodelle unterstützen.
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