Bereits vor mehreren Jahren wurde aufgrund des hohen Wertschöpfungsanteils in europäischen Ländern eine „Neue Hightech Strategie“ ausgerufen. Unter dem Begriff „Industrie 4.0“ sollen industrielle Unternehmen in sogenannte intelligente Fabriken, auch Smart Factories genannt, transformiert werden. (Produktions-) Prozesse laufen autonom ab, was für eine intelligente digitale Vernetzung im Unternehmen sorgt. Eine „smarte Fabrik“ zeichnet sich dadurch aus, dass sie selbst Entscheidungen treffen und sich organisieren kann.
Neue Anforderungen an die Interaktion von Mensch und Technologie
Eine intelligente Fabrik kann jedoch nie ohne Menschen funktionieren. Im Gegenteil – eine zukunftsfähige Instandhaltung einer smarten Factory kann nur gelingen, wenn Menschen, Abläufe und Technologien miteinander kommunizieren und vernetzt sind. Das dynamische Umfeld und ein hohes Maß an Individualisierung zeigen die Notwendigkeit von Flexibilität und Resilienz in einer intelligenten Fabrik. Besonders die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schnell Änderungen auftreten können und welche Herausforderungen das für Produktionsstätten darstellen kann. Um (angehende) Fach- und Führungskräfte auf die Anforderungen einer Smart Factory vorzubereiten, bietet das Zentrum für E-Governance der Donau-Universität Krems ab Herbst 2022 eine neue Studienausrichtung an.
Spezialisierung „Smart Factory“
Im Rahmen des Universitätslehrganges „Professional MSc Management und IT“ können sich Studierende für eine von fünf Spezialisierungen entscheiden. Für das ab Herbst 2022 startende Masterprogramm wird erstmals die Spezialisierung „Smart Factory“ angeboten. Das Spezialisierungssemester wurde gemeinsam mit Experten von Fraunhofer Austria entwickelt und legt den Fokus auf die Chancen und Herausforderungen einer intelligenten Fabrik. Studierende erlernen die Entwicklung und Optimierung von Prozessen in der Produktion, Instandhaltung und Logistik unter Berücksichtigung von Digitalisierung und Automatisierung. „Man kann die Zukunft von morgen nur mit der Technologie von heute gestalten“, so Robert Glawar, Leiter für Produktionsoptimierung und Instandhaltungsmanagement bei Fraunhofer Austria. Die Spezialisierung liefert den Studierenden einerseits fundiertes Wissen über Prozesse in intelligenten Fabriken, und lehrt sie andererseits, über den Tellerrand hinauszublicken und innovative Maßnahmen zu ergreifen.
In vier anwendungsorientierten Modulen werden wertvolle Kompetenzen vermittelt, um eine Führungsposition in einer intelligenten Fabrik zu übernehmen. Studierende lernen, welchen Einfluss interne und externe Faktoren auf smarte Produktionsprozesse haben und wie wichtig intelligente und zukunftsfähige Instandhaltungskonzepte sind. Digitale Optimierungsprozesse helfen den angehenden Führungskräften bei der Planung und Steuerung von Produktion, Logistik und Auftragsabwicklung. Um Zusammenhänge entsprechend erkennen und Optimierungen vornehmen zu können, ist eine effektive Nutzung von Daten notwendig. Anhand von Praxisbeispielen aus unterschiedlichen Anwendungsfeldern lernen Studierende die Welt der Data Science kennen.
Expertenwissen durch Kooperation mit Fraunhofer Austria
Fraunhofer ist die größte Organisation für angewandte Forschung in Europa und beschäftigt sich mit unterschiedlichen Themen rund um Produktion und Logistik. Durch die Kooperation mit Fraunhofer Austria erhalten die Studierenden Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche. Externe Lehrende vermitteln die diversen Perspektiven in einer smarten Factory und vertiefen durch praxisbezogene Planspiele die fundierten Grundlagen des theoretischen Unterrichts.
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