19.04.2021

Warum „Social Distancing“ hoffentlich nie funktionieren wird (und „Physical Distancing“ hätte heißen müssen).

Von der Erwartungshaltung der mentalen Selbstfürsorge innerhalb einer Gesellschaft und warum „auf sich selbst“ zu achten auch heißen kann gemeinsam auf sich und andere zu achten.

In einem Artikel im britischen Observer vom 31. Jänner 2021 (NHS Consultant Anaesthetist, 2021) beschreibt ein/e Anästhesist/In eine Situation aus dem Alltag einer Covid-19 Intensivstation des National Health Service (NHS), des nationalen Gesundheitssystems des Vereinigten Königreiches.

Beschrieben wird die verzweifelte Panik einer Patientin, die an künstliche Beatmung angeschlossen werden muss, damit sie überlebt. Sie sei nicht bereit, sagt sie, einen anderen, bereits intubierten Menschen im Blick, dem es schleichend immer schlechter geht. Sie ruft mit Hilfe des Personals ihre Familie an, die die Situation schwer verkraftet, bevor die Patientin in ein künstliches Koma versetzt wird.

Am Ende der Episode werden alle drei Patienten im Raum künstliche beatmet und die Frage, wer überlebt, bleibt unbeantwortet. Sie wird ausgetauscht mit der unausgesprochenen Antwort, wie viele Menschen in der derzeitigen Situation mitbetroffen sind, mitarbeiten, zurechtkommen müssen – im Wissen der Notwendigkeit von soldiering on, im Angesicht der Realität unermüdlich und diszipliniert weiterzumachen, bis hin und über die Grenzen der eigenen Belastbarkeit hinaus. Ärztinnen, Pflegepersonal, Patienten, ganze Familien, Sozialsysteme, Gesellschaften, die ein Menschenleben formt und berührt.

Es ist eine Situationsbeschreibung aus dem äußersten Extrem, sicherlich, und nur durch den Gedanken an die Tatsache, dass hier ein Gesundheitssystem im Grundprinzip zur Verfügung steht, zu erleichtern.

Gespiegelt ist diese Art der Belastung, gelesen, geschrieben, erlebt oder – wie Schallwellen, die nach außen hin sich zwar vom Ursprung entfernen, dennoch von ihm nachwirken – in anderer Form jedoch in allen Teilen Covid-19 teilhabender Gesellschaften und unabhängig von Nationalgrenzen sichtbar: Familien mit Mehrbelastung pro Kind (und der Scham, sich nicht immer über mehr Familienzeit zu freuen), Ein-Personen-Haushalte mit Menschen, die den Sozialradius auf Postler und Supermarktkassier reduziert sehen, die vor Bildschirmen arbeiten und vielleicht wochenlang mit keinem anderen Menschen, der nah genug ist, dass auch nur hypothetisch eine Berührung möglich würde, ein Gespräch führen.

Jeder und jede dieser Menschen und Menschengruppen ist in seiner und ihrer Art und Weise – von der Intensivmedizinerin bis zum Einzelhaushaltsheimarbeitskrieger – von der Pandemie beeinflusst und betroffen. Oft, so wird auch öffentlich und notwendigerweise wichtig, immer wieder betont (e.g. WHO, 2021), kann eine Situation wie die diese Einfluss auf physische und mentale Gesundheit nehmen. Dies wird unter anderem sichtbar in Müdigkeit und Lustlosigkeit bis hin zu klinisch kategorisierbaren Symptomatiken wie jener einer Depression, beeinflusst auch von Faktoren wie Belastungsdauer und Unvorhersehbarkeit (Dilling & Freyberger, 2019: 132ff).

Aus Langzeitsicht kann erahnt werden, was kommen könnte. Es kann auf bestehende Forschung zu Krisen und Extremsituationen in Gesellschaften generell zurückgegriffen werden. Studien zu Suizidabsichten in Zeiten wirtschaftlicher Krisen zeigen, dass die Anzahl der durchgeführten Selbsttötungen zunimmt (Chang, Stuckler, Yip & Gunnell, 2013). Aufgrund von Dauer und Ausmaß der Covid-19 Situation sind mittlerweile erste Erhebungen mit aktuellem Bezug veröffentlicht. So melden Forscherteams aus Japan, das im weltweiten Vergleich generell hohe Suizidraten vermeldet und detaillierte nationale Statistiken führt, bereits den ersten Anstieg bei Suiziden im Jahr 2020 innerhalb einer Zehnjahresperiode. Im Unterschied zu ähnlichen Entwicklungen in wirtschaftlichen Krisen aus der Vergangenheit betrifft diese mehr Frauen als Männer (Nomura et al., 2021). Ein Faktor, der den Bedarf an Forschung in Einbezug der aktuellen Situation illustriert.

Es darf dabei gleichzeitig nicht der Versuchung nachgegangen werden anzunehmen, dass Menschen plötzlich weniger resilient sind. Eine Pandemie als Krise wirkt auch als Vergrößerungsglas bereits bestehender Symptomatiken. Stabilität und Reaktionsstärke von Belastungsreaktionen in einer Gesellschaft sind ebenso heterogen wie die Menschen, die ihr angehören. Erste Untersuchungen zeigen demnach beispielsweise auch, dass Menschen mit mentalen Vorerkrankungen zwar deutlich unter der Pandemie leiden, andere aber ebenso Stärke und Abwehrkräfte aufbauen (Shevlin et al. 2021).

Oft in diesen Zeiten einer Pandemie wird, zweifelsfrei in bester Absicht, darauf verwiesen, dass Mensch „auf sich Acht geben soll“ (e.g. BÖP, 2020). Konzepte der modellverpackten Stressreduktion durch Achtsamkeit (e.g. Mindfulness-Based Stress Reaction, MBSR - Kabat-Zinn, 2006) sind populäre Konstrukte, auf die sich bei Ratlosigkeit zum Umgang mit einer Sondersituation auch aus Sicht der mentalen Gesundheit zurückfallen lässt.

In aller Ehrlichkeit darf – frei nach dem Prinzip, dass ein Problem erst dann in den ersten Lösungsansatz eintaucht, wenn es als solches erkannt wird – zugegeben werden, dass auch den erfahrensten psychosozialen Fachkräften letztendlich keine Erfahrungswerte einer Pandemie dieses globalen Ausmaßes in unseren modernen Gesellschaften vorliegen, auf die zurückgegriffen werden könnte. Dies mindert nicht das vorhandene Wissen vieler Fachleute oder Mut und Leidenschaft, sich an Strategieplanung zum Bewältigen der Konsequenzen einer solchen Entwicklung zu wagen. In gleicher Weise verstärkt es allenfalls die Prägnanz der Verfügbarkeit von in vielen Gesellschaften behutsam betreuten Systemen der psychosozialen Unterstützung inner- und außerhalb der Gesundheitssysteme (für eine Auflistung möglicher Ressourcen in Österreich siehe e.g. MSF Österreich, 2020).

In mancher Hinsicht gleicht die Reaktion auf die Pandemie der eines enormen Puzzles, zu dem die Motivseite fehlt. Eines, das erst „gelöst“ werden wird, wenn wir ein noch zu entstehendes Mosaik sehen, statt eines Problems, dessen Lösung bereits vorgedacht wurde.

Ein Ansatz ist jener, zu hinterfragen, ob das oft gepriesene „auf sich selbst Achtgeben“ in der derzeitigen Situation und insbesondere in Hinblick auf die Zukunft und verbundene Nachwirkungen der Pandemie nicht auch mindestens eine weitere Komponente braucht. Nur auf sich selbst achtzugeben kann, bei aller Wertigkeit, nicht nur ein sehr einsames Unterfangen sein. Es kann bei Überreizung auch als sinnlos empfunden werden.

Auf sich selbst achten zu können, bedeutet Zeit, Ressourcen und Möglichkeiten der Selbstfürsorge – in jeglicher Form, e.g. Sport, Kreativität, Bewusstseinsbildung durch Psychoedukation etc. – zur Verfügung zu haben. Es bedeutet auch, früh genug zu realisieren, dass Selbstfürsorge ebenso wenig ein Luxus sein darf wie das Zähneputzen. Es gehört zur Pflege des mentalen und physischen Wohlergehens Einzelner ebenso wie des Wohlergehens von Gesellschaften.

So könnten sich Eltern, die vormals Schul- und Betreuungszeiten außer Haus für e.g. die Laufrunde im Park genutzt haben, unter derzeitigen Bedingungen eventuell nicht nur mit Bewegungsrestriktionen konfrontiert sehen, sondern dem zusätzlichen Bewusstsein, Freiräume, wie die, Zeit für jene Runde im Park zu haben, nicht mehr nutzen zu können. Dies geschieht oft im Wissen, dass Regelmäßigkeit und Durchführung dem eigenen Organismus guttun oder sogar notwendig zur Alltagsbewältigung sind. Es kann bei Überreizung des Systems der Punkt erreicht werden, an dem aus achtsamem Umgang und der Pflege der eigenen Gesundheit auch Leistungsdruck zur Entspannung und somit eine Catch-22 Situation entsteht – sich selbst unter Druck zu setzen, um Entspannung zu „leisten“ widerspricht sich schon per Definition (McLeod, 2003).

Selbstfürsorge kann auch von struktureller Seite anerkannt und gefördert werden. Als Beispiel: Eine ständige Erreichbarkeit der Arbeitnehmerin wird vom Arbeitgeber nur bei absoluter Notwendigkeit und mit entsprechender Strukturierung, Transparenz und unter Rücksichtnahme der jeweiligen persönlichen Situation, erforderlich gemacht. Dies ermöglicht Arbeitnehmern die „Erlaubnis“ auf sich selbst zu schauen, Müdigkeit ernst zu nehmen, bevor Erschöpfung daraus wird. Im besten Falle entstehen daraus außerdem ehrliche Kommunikationspfade. Es ermöglicht Arbeitgebern, neben in vielen Fällen zufriedenen Mitarbeitenden, laut Erhebungen auch Vorteile bei Produktivität und Wirtschaftlichkeit (UN, 2020).

Führt man den Gedankenansatz weiter auf gesellschaftliche Ebenen, stellt sich nicht nur die Frage, warum das (Mit-) Teilen der Diagnose aus dem Bereich der mentalen Gesundheit, wie die einer Depression, gesellschaftlich bei Weitem noch nicht dasselbe ist wie jene eines Knochenbruchs.

Auch der Umgang mit „Helden und Heldinnen“ einer Gesellschaft, im derzeitigen Kontext besonders prävalent, rückt in den Fokus. Vielerorts werden in Pandemiezeiten „systemrelevante“ Berufsgruppen klassifiziert. Es werden Arbeitende e.g. aus Gesundheitssektoren besonders für Engagement und Einsatz gelobt. In Europa entstanden so die Initiativen „Clap for Our Carers/ Clap for Heroes“ (2021) und „Together for Healthcare Heroes“ (2021).

Anerkennung und Bewusstsein von erbrachten Leistungen sind zweifelsfrei wichtig - nicht zuletzt, weil sehr viel Engagement aus dem Sinn des Miteinanders statt des Eigennutzes entsteht. Es kann allerdings, wenn beispielweise die Anerkennung symbolisch statt reell entlastend bleibt, wie in Form finanzieller Anerkennung oder der Überarbeitung von Arbeitsmodellen, eine Divergenz zwischen gelobter und gefühlter Realität der Gelobten hervortreten (Wood & Skeggs, 2020). Daraus, ebenso wie generell aus anhaltenden Belastungssituationen, kann eine wahrgenommene Erwartungshaltung bei den Gelobten entstehen, die realistisch gar nicht erfüllbar ist (e.g. Helden retten alle Leben) und in weniger belastenden Zeiten mit der nötigen Unterstützung eher einordbar sind (e.g. jedes gerettete Leben ist eines, das zählt). In belastenden Zeiten können diese Art Empfindungen im Anfang zu Erschöpfung, über Desillusionierung bis, im kategorisierbaren Bereich, zu dem führen, was interdisziplinär als moral injury bekannt ist.

Moral injury (dt. wörtlich moralische Verletzung - MI) ist bisher keine formelle Diagnose, ähnelt in Teilen der Symptomatik aber der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und hat seine Ursprünge ebenfalls im militärischen Bereich und der Konfliktforschung. MI entsteht durch aktive Teilnahme an oder Nicht-Verhindern / Beobachten von Ereignissen, die den eigenen moralischen Grundüberzeugungen widersprechen, sowie der „Verrat“ dieser Überzeugungen durch Übergeordnete e.g. einer Befehlshierarchie (Litz et al, 2009). Studien haben bereits den Einfluss des sozialen Umfelds im Anerkennungs- und Heilungsprozess von MI hervorgehoben (Griffin et al, 2019), der den hier beschriebenen Grundgedanken des gemeinsamen Angehens physischer und psychosozialer / mentaler Gesundheitsthemen unterstreicht. Greenberg et al. (2021) betonten zuletzt die Notwendigkeit des Einbeziehens von Vorbeugungsmaßnahmen für MI in Notfallstrukturpläne für die Covid-19 Pandemie im Zivilbereich.

Aktuell liegen bereits Einschätzungen vor, die eine Kündigungswelle im Gesundheitssektor, auch aufgrund von Überarbeitung, Desillusionierung und Erschöpfung, und darauffolgender Verschärfung des Fachkräftemangels in einigen Bereichen als mögliche Konsequenzen der Pandemie orten (ICN, 2021; Emundts, 2021).

Was könnten Gesellschaft also tun? Womit könnte angefangen werden? Im Zweifel mit einem ersten Schritt: zu wissen, dass eine Problematik existiert, ist sie als solche anzuerkennen.

Konzeptionell gesehen also durch Entstigmatisierung von mentaler Gesundheit und psychosozialen Themen. Zu wissen, was psychosoziale Gesundheit nach derzeitiger Interpretation umfasst, was Warnsignale zu erkennen bedeutet und das Bewusstsein, dass ein Großteil einer Gesellschaft im Laufe des Lebens im gleichen Maße von Themen der mentalen wie physischen Gesundheit betroffen sein werden, sind hier Teil des Fundaments (Kitchener & Jorm, 2002). Nicht jedes auftretende Symptom auf dem Spektrum der mentalen Gesundheit muss in Folge eine Diagnosestellung bedeuten. Ungeachtet dessen verdient es jeder Mensch, gehört zu werden. Zu wissen, wie in gewissen Situationen ein Gesprächsanfang gefunden werden kann, ohne dabei private oder professionelle Grenzen zu verletzen - oder schlichtweg dem sehr menschlichen Bedürfnis, um das Wohlbefinden zu fragen und gefragt zu werden, eine Form zu verleihen, die eine respektvolle und ehrliche Antwort ermöglicht - sind praktische Beispiele.

Praktisch also und in gewisser Hinsicht beinahe pragmatisch gesehen, wäre das Format der psychosozialen Ersthilfe im Ziel seiner Existenz parallel zur physischen Ersthilfe ein wertvoller Schritt in diese Selbstverständlichkeit. Modelle wie „Mental Health First Aid“ (MHFA), das Anfang der 2000er in Australien entstand, mittlerweile weltweit angewandt wird, bieten hierfür die notwendige Basis (e.g. Jorm, Kitchener & Mugford, 2005; Kelly, Jorm & Kitchener, 2010). Im MHFA Kursmodell werden Grundlagen der Erstversorgung und Basiswissen zu mentaler Gesundheit erlernt. Erkennen von Warnzeichen und Risikofaktoren, Komorbiditäten, Techniken des wertfreien Zuhörens und die Vernetzung mit sozialem Umfeld und im Kontext verfügbaren professionellen Ressourcen sind einige Themen im Curriculum. Bewusstseinsbildung, Mobilisierung der Eigen- und Gesellschaftsverantwortlichkeit und Stärkung eines Netzwerks von Menschen, die keine Scheu vor Intervention haben – auch hier sehr ähnlich zum konventionellen Ersthilfekurs – sind darüber hinaus Schlüsselfaktoren des Ansatzes, der nachweislich effektiv für den Bereich public health einsetzbar ist (Hadlaczky, Hökby, Mkrtchian, Carli & Wasserman, 2014).

Physische erste Hilfe zu leisten ist in vielen Gesellschaften und Rechtssystemen weltweit selbstverständlich und erwartbar. Warum weiten wir dies nicht soweit möglich auf den ganzen Körper aus, seelisches Wohlbefinden inbegriffen?

Österreich hat mit der Krisenkommunikation der Regierung den Slogan „Schau auf dich, schau auf mich. So schützen wir uns.“ (e.g. BMKOES, 2021) als Motto der Fürsorge in pandemischen Krisenzeiten erteilt bekommen. Ebenso populär war und ist der Begriff des „Social Distancing“ (e.g. Kurz, 2021), das wörtlich übersetzte „soziale Abstandhalten“. Letzteres beißt sich per Definition mit ersterem, ist rein logisch gesehen der falsche Begriff und, so bleibt zu hoffen, wortwörtlich zu nehmen nie wirklich ernst gemeint gewesen. „Social Distancing“ wörtlich genommen würde bedeuten, dass Mensch sich einigelt und soziale Kontakte jeglicher Art konsequent und ausschließend auf Maximalabstand hält. Dass dies kein Mensch lange bei guter Gesundheit durchhält, illustriert die Tatsache, dass Einzelhaft in bestimmten Formen als Form der Folter gewertet wird (UNODC, 2015). Menschen brauchen Nähe. Was der Umgang mit der Pandemie braucht, ist temporär notwendiges “Physical Distancing“ – das räumliche und körperliche Abstandhalten – und das Bewusstsein, für menschlichen Kontakt, für Nähe und das soziale Umfeld, kreative Wege der Kommunikation neu zu (er-) finden - auch und gerade, um Langzeitfolgen wie Vereinsamung präventiv entgegenzuwirken, aber genauso, um uns als Gesellschaft zu stärken – für all das, was dort kommen möge, gemeinsam, stark in Körper und Geist.

Denn Nähe kann stärken und über Grenzen hinaus wirken. Wir befinden uns in Europa, in der EU, weltweit in einer Zeit des Wandels, der sich notwendigerweise auch in der Art und Weise, wie wir mit uns selbst, unseren Mitmenschen und unseren Gesellschaften, mit unserer Art und Weise, demokratisch zusammenzuleben, umgehen, darstellt. Wie kann das Engagement für Gesundheit insgesamt und psychosoziale Gesundheit speziell so umgesetzt werden, dass es allen Teilen einer Gesellschaft eine faire Chance auf Gesundheit ermöglicht? Es ist ein Engagement, das letztendlich uns selbst am meisten hilft.

Konzepte wie jenes der psychosozialen Ersthilfe, am Beispiel des MHFA erläutert, aber bei Weitem nicht auf ein Modell reduziert, bieten Hoffnung, dass es grenzüberspannende Ideen gibt, die Menschen, ihren Gesellschaften und Demokratien im geteilten Interesse am psychischen und physischen Wohlbefinden Vieler zusammenbringt und so auf ganz eigene Weise neue Arten der „social proximity“, der sozialen Nähe, statt der „social distance“, des sozialen Abstands, zu ermöglichen.

Autorin

Hannah Kuske, MA MSc

Babeș-Bolyai-Universität Cluj-Napoca (Rumänien)

  • Die Autorin hat einen Hintergrund in Klinischer Psychologie, Notfall- und Krisenpsychologie sowie Friedens- und Konfliktstudien. Sie ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Graz für netPOL im Projektarm der Babeș-Bolyai-Universität Cluj-Napoca Rumänien tätig.

Quellen

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