25.11.2021

Die Digitalisierung hat in Sammlungen, Archiven und Bibliotheken in den letzten Jahrzehnten zu einem weitreichenden Wandel geführt. Die Veranstaltungs­reihe „Digitales Museum“ beleuchtet dieses Thema, aktuell am 3. Dezember 2021 beim Online-Symposium „Alte und Neue Archive“, veranstaltet vom Department für Kunst- und Kulturwissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems in Kooperation mit dem Institut für Österreichkunde.

Gedächtnisinstitutionen wie Sammlungen, Archive und Bibliotheken gibt es längst nicht mehr ausschließlich als physische Orte der Erinnerung. Im postdigitalen Zeitalter ist das Digitale zur selbstverständlichen Ergänzung analoger Bestände geworden. Durch den digitalen Zwilling oder digital gestützte Inventarisierungssysteme werden Erreichbarkeit und Durchsuchbarkeit von Sammlungsbeständen und Archivalien erleichtert. Durch die Digitalisierung kommt es aber auch zu einer Abkehr vom realen Objekt, wodurch Dimensionen wie die Materialität oder Sensualität verloren gehen. Zudem folgen Datenbanken und digitale Sammlungen eigenen Mechanismen und Logiken des Bewahrens. Gleichzeitig sind Gedächtnisinstitutionen im digitalen Raum einer neuen Form der Aufmerksamkeitskonkurrenz, beispielsweise in den sozialen Netzwerken, ausgesetzt.

Expertise aus Wissenschaft und Praxis

Im Symposium sollen in drei Themenschwerpunkten vergangene und gegenwärtige Praxen und Ökonomien des Bewahrens, Formen der Partizipation und Vernetzung sowie Fragen unterschiedlicher Wissenskulturen und nicht zuletzt Qualitätssicherungsdiskurse im postdigitalen Zeitalter thematisiert werden. Expertinnen und Experten der Universität für Weiterbildung Krems werden Einblicke in ihre Forschung geben: Mag. Nicole High-Steskal Ph.D. wird über „Historische Betrachtungen zur Konzeption von nachhaltigen Sammlungsdatenbanken“ referieren, Dr. Martina Kalser-Gruber, MSc, wird Ergebnisse des Projekts „Cerha Online“ als Schnittstelle von Archivalik, Forschung und digitaler Vermittlung präsentieren und Dr. Eva Mayr wird mit Dr. Florian Windhager das Thema „Es war einmal ein Archiv. Strategien der Narrativierung und Visualisierung“ behandeln. Weiters werden praxisnahe Beiträge vom österreichischen Staatsarchiv, der Stiftsbibliothek Klosterneuburg, der Universität Wien und der Kunstuniversität Linz das Programm abrunden. Die wissenschaftliche Leitung des Symposiums liegt bei Univ.-Prof. Dr. Anja Grebe, stv. Dekanin der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur der Universität für Weiterbildung Krems. Eine Publikation der Tagungsergebnisse ist geplant.

 

Online-Symposium: Alte und Neue Archive
Sammeln und Archivieren im Postdigitalen Zeitalter

Termin:         3. Dezember 2021
Beginn:         9:30 Uhr
Ort:               online via Zoom
Anmeldung bis 2. Dezember 2021 per E-Mail an Birgit Dörfl, BA (ioek.wirtschaftsgeschichte@univie.ac.at) ist erforderlich.
Die Teilnahme ist kostenlos.

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