Anlässlich des 150. Todestages von Josef Strauss im Jahr 2020 beschäftigte sich ein Forschungsprojekt des Zentrums für Angewandte Musikforschung der Universität für Weiterbildung Krems mit Leben und Werk dieses produktiven Komponisten. Die musikwissenschaftliche Online-Tagung am 28. Mai 2021 mit einer Keynote von Fritz Trümpi (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) und weiteren Strauss-Expert_innen schließt das Projekt ab.
Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker scheint ohne die Musik der Strauss-Dynastie nicht denkbar. Den meisten kommen zunächst Johann Strauss Vater und Sohn in den Sinn, dabei verdient auch das Schaffen von Josef Strauss, dem Bruder von Johann Strauss (Sohn), Beachtung. Dieses 1870 verstorbene Mitglied der Strauss-Familie wurde bislang weniger intensiv wissenschaftlich untersucht. Darum startete Dr. Eva Maria Stöckler, Leiterin sowohl des Departments für Kunst- und Kulturwissenschaften als auch des dort beheimateten Zentrums für Angewandte Musikforschung mit Günter Stummvoll, MA und Eva-Maria Bauer, MA im Sommer 2019 das Forschungsprojekt „Josef Strauss 2020“. Dass sich gerade die Universität für Weiterbildung Krems der Strauss-Forschung annimmt, erklärt sich auch mit der hier beheimateten Sammlung Mailer/Strauss Archiv.
Forschung zu Leben und Werk
Der Band „Associationen“, benannt nach dem gleichnamigen Josef-Strauss-Walzer, wurde gemeinsam mit dem Wiener Institut für Strauss-Forschung in Zusammenarbeit mit der Wienbibliothek im Rathaus herausgegeben und enthält Forschungsbeiträge von 17 Expert_innen zum Leben und Werk von Josef Strauss. Ein weiterer Projektoutput ist die Neuedition des Konzertwalzers „Perlen der Liebe“ op. 39 samt umfangreichem kritischem Bericht. Damit wird ein zentrales Werk von Josef Strauss der Wissenschaft wie auch der Musikpraxis erschlossen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Strauss-Familie als Teil der Musikgeschichte und Wiens
Die Tagung „Associationen. Johann Strauss (Vater) & Söhne: Perspektiven – Forschungsfelder“ bringt virtuell viele der am Projekt Beteiligten zusammen und bietet auf wenige Stunden komprimiert Einblick in unterschiedlichste Facetten der aktuellen Strauss-Forschung. Ass.-Prof. Dr. Fritz Trümpi, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wird in seiner Keynote „Die Strauss-Familie als heuristisches Vehikel für die Musikhistoriographie“ die Perspektive einer allgemeinen Musikgeschichtsschreibung zum 19. und 20. Jahrhundert auf die Strauss-Familie beleuchten. In ihrem Impulsvortrag „Strauss Johann. Site-specificity und Strauss‘ Musik. Kulturelle Strategien des Wiederaufbaus“ wird Univ.-Prof. Dr. Susana Zapke, Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, das Selbstbild der „Musikstadt Wien“ mit deren Vereinnahmung von Johann Strauss thematisieren. Dr. Thomas Aigner, MSc, Leiter der Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus, widmet sich einem „Plädoyer für die Strauss-Forschung“, gerade auch in Hinblick auf die junge Forschergeneration. Prof. Norbert Rubey vom Wiener Institut für Strauss-Forschung wird den Band „Associationen. Josef Strauss (1827–1870)“ vorstellen und daraus Perspektiven für die weitere Forschung herausarbeiten.
Den Abschluss bildet ein Roundtable zu „Perspektiven:Wechsel“ über den Stellenwert der Musik von Johann Strauss (Vater) & Söhne in der aktuellen Musikpraxis mit Mag. Hanne Muthspiel-Payer (Musikvermittlerin und Konzertpädagogin), Dr. Eduard Strauss (Nachfahre der Familie Strauss und Präsident des Wiener Instituts für Strauss-Forschung), Mag. Dr. Ernst Theis (Dirigent, Musiksoziologe und Musikmanager) sowie Severin Wilscher, MA (Sales Manager bei Universal Music).
Tagung: Associationen. Johann Strauss (Vater) & Söhne:
Perspektiven – Forschungsfelder
Termin: 28. Mai 2021
Beginn: 15:00 Uhr
Ort: online via Zoom
Anmeldung: per E-Mail an eva.bauer@donau-uni.ac.at bis 26. Mai 2021
Anmeldung & Rückfragen
- eva.bauer@donau-uni.ac.at
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