Vom 23. bis 27. September veranstaltete das Zentrum für Kulturgüterschutz in Kooperation mit der Landesverteidigungsakademie und dem Amt für Kultur des Fürstentums Liechtenstein, unter der Schirmherrschaft des European Security and Defense College (ESDC) den Cultural Property Protection Course 2024. Der diesjährige Kurs stand im Zeichen des 70-jährigen Jubiläums der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten.
Den internationalen zivilen und militärischen Teilnehmer_innen bot sich eine besondere Gelegenheit, ihre fachübergreifenden Kenntnisse auf Augenhöhe zu teilen und die eigene Expertise zu erweitern. Hochkarätige Vortragende aus Militär, Kulturgüterschutzorganisationen, Einsatzkräften und Wissenschaft bereicherten den Kurs mit ihrem Know-how und beleuchteten die neuesten Entwicklungen im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU. Durch Erfahrungsberichte aus erster Hand erhielten die Kursteilnehmer_innen ein umfassendes Bild der Herausforderungen und Chancen von Kulturgüterschutz, sowie der Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen. Der Kurs vermittelte Grundlagenwissen und förderte ein tieferes Verständnis für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Kulturgüterschutzes auf internationaler Ebene.
Praxisnahes Szenario-Training
Das Zentrum für Kulturgüterschutz ist spezialisiert auf praxisnahe und authentische Szenario-Trainings, die theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen und die persönliche Handlungsfähigkeit stärken. Ein herausragendes Element des ESDC Cultural Property Protection Course 2024 war das speziell entwickelte Szenario-Training „The Ancient Temple“. In diesem Training wurden die Teilnehmer_innen in eine realistische Katastrophensituation versetzt, um gemeinsam Lösungen zum Schutz und Erhalt von Kulturgütern zu entwickeln. Sie arbeiteten in Gruppen, die jeweils eine der Säulen des Ancient Temples repräsentieren: zivile Akteur_innen, das Militär und Einsatzorganisationen in einer Krisensituation. Dabei analysierten sie die spezifischen Herausforderungen und entwickelten sowohl kurzfristige Notfallmaßnahmen als auch langfristige Erhaltungsstrategien.
Das Training verdeutlichte die Komplexität und die interdisziplinären Anforderungen des Kulturgüterschutzes in Krisensituationen und betonte die Bedeutung von Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen verschiedenen Akteur_innen mit unterschiedlichen Prioritäten und Herangehensweisen.
Der Cultural Property Protection Course 2024 hat einmal mehr gezeigt, vor welchen Herausforderungen der (internationale) Kulturgüterschutz in Krisensituationen steht.
Weiterbildungsprogamme des Zentrums für Kulturgüterschutz
Der "ESDC Cultural Property Protection Course" fand dieses Jahr erstmals im Rahmen des neuen Programms „Kulturgüterschutz international, MCP“ statt. Dieses MCP bildet das erste Modul des "Cultural Property Protection and Disaster Response, CP" und kann im Rahmen des Stackable Program flexibel zu einem akademischen Masterabschluss kombiniert werden.
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