02.12.2022

1,5 Millionen Dienstwege werden in Österreich mit dem PKW zurückgelegt. Und zwar täglich. Ein erhebliches Potenzial also für die Vermeidung von CO2-Emissionen. Wie aber schaffen Firmen und Organisationen, klimafreundliche Alternativen zu nützen, die Menge an eingespartem CO2 festzustellen und konkrete Einsparungsziele festzulegen? Das Forschungsprojekt CARBON DIET sucht Antworten darauf. Dazu testet das Konsortium aus fünf Forschungspartnern das Konzept sogenannter individueller Mobilitätskonten. Entwickelt wird zu seiner Umsetzung ein Anwendungstool in App-Form, das auf einen spielerischen Ansatz bei der Wahl des umweltfreundlichsten Wegs – Pendeln und Dienstreisen eingeschlossen – setzt. Die Expertise dazu kommt von der Universität für Weiterbildung Krems. Deren Zentrum für Angewandte Spieleforschung ist zudem für die Umsetzung eines CO2-Zertifikathandels auf Blockchain-Basis verantwortlich. Das Projekt wird im Rahmen des FTI-Programms Mobilität der Zukunft durch das Bundesministerium für Klimaschutz gefördert und von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft abgewickelt.

Der Verkehrssektor in Österreich weist eine relativ ungünstige Entwicklung von Treibhausgasemissionen auf, birgt aber gleichzeitig ein hohes Potenzial an Einsparungsmöglichkeiten. Pendelwege und Dienstreisen erweisen sich da als Anwendungsgebiet von CO2-Reduktionsmaßnahmen mit hohem Wirkungspotenzial. Laut der Begleitstudie „Österreich Unterwegs“ des Klimaministeriums legen Mitarbeiter_innen in Organisationen täglich rund 1,5 Millionen Dienstwege zurück. Hier setzt das auf zwei Jahre ausgelegte Forschungsprojekt CARBON DIET, koordiniert vom Austrian Institute of Technology, an und entwickelt ein sogenanntes Mobilitätskonto-Tool in Form einer mobile App. Damit sollen Unternehmen CO2-Einsparungserfolge nicht nur quantifizieren, sondern konkrete Einsparungsziele festlegen können. Zurückgelegte Wege sollen so gemessen und CO2-bewertet werden.

Spielerisch zum Erfolg

Individuell definierte Mobilitätsbudgets für Mitarbeiter_innen dienen dabei der „Übersetzung“ langfristiger CO2-Reduktionsziele im Verkehr in die konkrete aktuelle Lebenssituation der beteiligten Personen. Kurzfristige, persönlich erreichbare Ziele werden im Einklang mit der nationalen CO2-Reduktionsstrategie aufgezeigt. Der Weg zum Erfolg soll dabei über einen spielerischen Ansatz laufen, der Mitarbeiter_innen von Firmen und anderen Institutionen wie Universitäten dazu motivieren möchte, klimafreundlich zu reisen und ihren Dienstwegen sozusagen eine Kohlenstoff-Diät zu verpassen. Thomas Wernbacher, Spieleforscher und im Projekt für den Forschungsbeitrag der Universität für Weiterbildung Krems verantwortlich: „Organisationen brauchen für ihren CO2-Reduktionserfolg ihre Mitarbeiter_innen. Spielerische Ansätze haben sich als vielversprechender Weg erwiesen, Menschen zu nachhaltigen Verhaltensweisen zu motivieren. Deshalb setzt CARBON DIET in der Umsetzung der Mobilitätskonten auf Gamification. Unsere Expertise dazu bringen wir in das Projekt ein und stellen mit der Universität für Weiterbildung Krems auch einen Testkandidaten für die Erprobung der Anwendung bereit“. Das Zentrum für Angewandte Spieleforschung ist neben der Umsetzung des spielerischen Frameworks zudem für die Umsetzung des Zertifikathandels zwischen den am Projekt beteiligten Universitäten verantwortlich. Hierfür kommt die besonders energieeffiziente BlockchainArdor“ zum Einsatz.

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