04.03.2023

Buchpräsentation „Ungarische Beste“. Eine Wachauer Leidenschaft

Maxa H. Danesi
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Bibliothek der Provinz

Am 4. März wird ein Buch über das bewegte Leben von Aranka Kerzendorfer, die als eine der wenigen Frauen jüdischer Herkunft die NS-Zeit in der Region überlebte, an der Universität für Weiterbildung Krems präsentiert.

Aranka Kerzendorfer aus Mautern war eine der wenigen Frauen jüdischer Herkunft im Raum Krems, die die NS-Zeit in der Region überlebten. Gefährdet war sie nicht nur aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln, auch als Frau des Widerstandskämpfers Ferdinand Kerzendorfer war sie Anfeindungen ausgesetzt. Bereits 2021 wurde auf ihr bewegtes Leben in der Ausstellung „Wo sind sie geblieben, die Frauen von Krems?“ im museumkrems hingewiesen (wissenschaftliche Leitung: Edith Blaschitz, Konzept: Martina Scherz, Edith Blaschitz), nun erscheint ein Roman, der Aranka Kerzendorfers Leben zwischen Budapest, Rumänien, der Slowakei und Mautern darstellt, geschrieben von ihrer Enkelin Maxa Danesi.

Kann heute noch ein „Erinnerungsteppich“ für Aranka Kerzendorfer im Kremser Stadtraum betrachtet werden, den die Künstlerin Iris Andraschek im Rahmen der Kremser Frauenausstellung für jede der während des Nationalsozialismus verfolgte Frauen aus Krems und der näheren Umgebung malte, so setzt der Roman „Ungarische Beste“ ein weiteres starkes Erinnerungszeichen an Aranka Kerzendorfer.

Schon bevor ihr Schicksal sie nach Österreich führte, durchlebte Aranka Kerzendorfer in Ungarn, Rumänien in der heutigen Slowakei turbulente Zeiten in der Folge des Ersten Weltkriegs. Ihr Lebensweg wird im vorliegenden Roman bis ins Jahr 1957 begleitet, in welchem das Leben der Familie endlich in ruhigeres Fahrwasser gerät.

Der Roman „Ungarische Beste“, dessen Titel auf die bekannte Marillensorte und damit auf eine gelungene Verbindung ungarischer und Wachauer Traditionen anspielt, spiegelt die genaue Beobachtung und den liebevollen Blick der Autorin auf menschliche Stärken, Schwächen, Wünsche und Ängste vor dem Hintergrund tiefgreifender politischer und wirtschaftlicher Veränderungen über die heutigen Landesgrenzen hinweg. Die einhundert Jahre umfassende Erzählung ist Familiengeschichte und gleichzeitig ein Zeitdokument von besonderer Qualität und allgemeiner Gültigkeit.

„Ungarische Beste“ beschreibt das Leben ‚kleiner‘ Menschen und wie Frauen einander unterstützen, wenn Männer ‚Wichtigeres‘ zu tun haben. Der Mut und die Kraft, die die Hauptprotagonist*innen Aranka und Feri brauchen, um immer wieder neu zu beginnen und sich an ständig verändernde Lebensumstände anzupassen, lässt sie ‚groß‘ werden.

 

Maxa H. Danesi

Mag.a , geboren 1958 in St. Pölten, Niederösterreich, aufgewachsen in Wien, lebt im südlichen Waldviertel und in Wien. Als Kind viel an schulfreier Zeit bei ihren Großeltern in Mautern an der Donau, am Eingang zur Wachau, verbracht. Ausgedehnte Reisen in den Ferien mit ihrer ungarisch-stämmigen Großmutter durch deren Geburtsland, wo die Autorin die Menschen, die Sprache und die Kultur kennen und lieben lernte. Nach Soziologie- und Publizistik-Studium und Absolvierung von Zusatzausbildungen im sozialpsychologischen Bereich vier Jahrzehnte Berufserfahrung in einem internationalen Arbeitsumfeld in Wien.

 

Zeit: Samstag, 4. März 2023, 19:00 Uhr
Ort: Donau-Universität Krems, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, Altbau, 3. Stock, Seminarraum 3.6

Einführende Worte: Karl Reder, Richard Pils

In Kooperation mit dem Stabsbereich „Digital Memories Studies“, Department für Kunst- und Kulturwissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems.

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