Der wegweisende österreichische Komponist Friedrich Cerha ist am 14. Februar im Alter von 96 Jahren verstorben.
Seine künstlerischen Vorstellungen umzusetzen war für Friedrich Cerha eine lebenslange Notwendigkeit, der er trotz damit verbundener Anstrengungen, bis zu seinem Tod nachkommen durfte. Nicht nur im künstlerischen Werken und Wirken, sondern auch in der zwischenmenschlichen Begegnung wurde Cerhas außergewöhnliche Persönlichkeit erlebbar, bei der jeder Versuch einer Kategorisierung ins Leere läuft. Cerhas umfangreicher Vorlass, der bereits 2011 in die Sammlung des Archivs der Zeitgenossen übernommen wurde, dokumentiert nicht nur das acht Jahrzehnte umspannende künstlerische Schaffen des Komponisten, ebenso wie sein an Erfahrungen reiches Leben. Gemeinsam mit seiner Frau Gertraud war Friedrich Cerha bis ins hohe Alter immer bereit, die Forschung im Archiv der Zeitgenossen zu unterstützen: durch seine Präsenz bei Kolloquien und Tagungen, durch Hilfe bei der Kontextualisierung von Archivalien und als Gesprächspartner bei Publikumsveranstaltungen. Sein scharfer Geist, seine Eloquenz und sein feiner Humor werden uns genauso in Erinnerung bleiben wie seine wertschätzende Haltung und das Vertrauen, das er unserer Arbeit entgegenbrachte.
Wir bedauern sehr, dass Friedrich Cerha nicht mehr bei uns ist, und sind gleichzeitig dankbar für die vielen bereichernden Begegnungen der letzten Jahre. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, allen voran seiner Frau Gertraud und seinen beiden Töchtern Irina und Ruth.
Tags