Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht
Die Österreichische Gesellschaft für Europarecht (ÖGER) ist ein 1988 gegründeter Verein zur wissenschaftlichen Begleitung und Kommentierung der europäischen Rechtsentwicklung aus österreichischer Perspektive. Im Jahr 1999 wurde aus Anlass des 20-jährigen Todestages von Jean Monnet im Gedenken und zur Förderung der europarechtlichen Forschung in Österreich erstmals der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht ausgelobt. Für das Jahr 2025 schreibt die ÖGER den Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht zum nunmehr 25. Mal aus.
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht wird für rechtswissenschaftliche Dissertationen mit Themenschwerpunkt im formellen oder materiellen Europarecht vergeben, die im Zeitraum von 30.4.2024 bis 30.4.2025 an einer österreichischen Universität approbiert wurden. Die Arbeit darf weder veröffentlicht, noch Dritten zur Veröffentlichung zugesagt sein.
Der Preis ist im Jahr 2025 mit EUR 2.500,-- und der Publikation der Arbeit durch den Neuen Wissenschaftlichen Verlag NWV dotiert. Die Zusagen der Drucklegung des Werks binnen eines Jahres beim NWV und dafür allenfalls nötiger Adaptierungen sind Verleihungsvoraussetzungen.
Bewerbungen sind bis inkl. 31. Mai 2025 per E-Mail an das Sekretariat des Teams Europarecht der Universität Wien (sekretariat.europarecht@univie.ac.at) einzureichen. Die Bewerbung hat neben der Dissertation selbst eine kurze Zusammenfassung der Arbeit (maximal 4 Seiten), sämtliche Dissertationsgutachten, einen Lebenslauf sowie eine Erklärung zur Publikation binnen einen Jahres ab Verleihung zu umfassen. Bevorzugt sollten alle Bewerbungsdokumente zu einem einzigen PDF zusammengefasst werden.
Die Vergabe des Preises wird durch eine vom Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Europarecht bestellte Auswahlkommission vorgenommen. Die Entscheidung der Kommission erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges.
PreisträgerInnen des Jean Monnet Wissenschaftspreises für Europarecht
2024 - Dr. Moriz Kopetzki
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2024 wurde an Dr. Moriz Kopetzki für seine Arbeit mit dem Titel "Richtlinien und Unionsgrundrechte zwischen Privaten" verliehen. Die Arbeit untersucht die Judikatur des EuGH zur unmittelbaren Anwendung von EU-Richtlinien und Unionsgrundrechten und geht der These nach, dass sich aus der Judikatur mittlerweile ein schlüssiges Konzept für die horizontale Anwendung von Richtlinien und Grundrechten ableiten lässt.
Moriz Kopetzki hat Rechtswissenschaften in Wien und Lyon studiert und war von 2018 bis 2022 als Universitätsassistent am Institut für Europarecht, Internationales Recht und Rechtsvergleichung im Team Europarecht bei Univ.-Prof. Dr. Thomas Jaeger tätig. In seiner Forschung behandelt er insbesondere den Grundrechtsschutz in der EU, das Verhältnis zwischen nationalem und EU-Recht und das Beihilfenrecht. Seit Ende 2022 arbeitet er im Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes. In seiner Funktion betreut er insbesondere Verfahren der Republik Österreich vor der Europäischen Kommission, dem Europäischen Gerichtshof und dem Österreichischen Verfassungsgerichtshof.
2023 - Dr. Christoph Kölbl
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2023 wurde an Dr. Christoph Kölbl für seine Arbeit mit dem Titel ,,Nationaler Rechtsschutz im EU-Beihilferecht – Eine Analyse des österreichischen Rechts unter besonderer Berücksichtigung des Private Enforcement" verliehen. In seiner Dissertation entwickelte er Ideen zu Standortwettbewerb zwischen Gebietskörperschaften, Ansprüchen gegen Beihilfegeber sowie der ökonomischen Stellung der Gebietskörperschaften.
Christoph Kölbl hat sein Diplom- und Doktorratsstudium an der Karl-Franzens-Universität in Graz absolviert, wo er von 2017 bis 2019 auch als Universitätsassistent am Institut für Unternehmensrecht und Internationales Wirtschaftsrecht tätig war. Er schloss sein Doktoratsstudium mit Auszeichnung ab. Von 2019 bis Ende 2022 lag sein beruflicher Schwerpunkt beim Amt der oberösterreichischen Landesregierung im Bereich Landesplanung wirtschaftliche und ländliche Entwicklung. In dieser Zeit befasste er sich vorwiegend mit europa-, förder- und beihilferechtlichen Fragestellungen. Mit Jänner 2023 wechselte er in das auf Öffentliches Recht und Europarecht spezialisierte Rechtsanwaltsbüro Eisenberger Rechtsanwälte. Neben seiner Dissertation hat er bereits zahlreiche Publikationen zum Beihilferecht verfasst.
2022 - Dr. Andrea Krachler
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2022 wurde an Dr. Andrea Krachler für ihre Arbeit mit dem Titel "Les entraves d’origine privée aux libertés de circulation" verliehen. Die Autorin entwickelt ein eigenes System für die Abwägung zwischen Grundrechten und Privatautonomie und verarbeitet umfassend nicht nur deutschsprachige, sondern auch französischer Quellen.
Andrea Krachler hat Jus in Wien und Paris studiert. Nach Stationen beim Gericht der Europäischen Union und dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten ist sie nun Teil der EU Delegation in Turkmenistan im Rahmen des Europäischen Auswärtigen Dienstes.
2021 - Dr. Johannes Safron
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2021 wurde an Dr. Johannes Safron für seine Arbeit mit dem Titel "Diskriminierung von Verbrauchern beim grenzüberschreitenden Zugang zu Waren und Dienstleistungen" verliehen. Die hervorragende Dissertation konnte sich insbesondere durch den komparativen Ansatz und die Betonung des Integrationsgedankens gegen die Arbeiten der Mitbewerber*innen durchsetzen.
Herr Dr. Johannes Safron war von 2016 bis 2020 als Universitätsassistent (prae doc) am Institut für Europarecht, Internationales Recht und Rechtsvergleichung an der Universität Wien tätig und forschte insbesondere zum europäischen Binnenmarkt- und Wettbewerbsrecht. Zuvor studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien und der Università di Bologna. Sein Doktoratsstudium schloss er mit Auszeichnung an der Universität Wien ab. Derzeit ist er als Rechtsanwaltsanwärter in Wien tätig.
2020 - Dr. Marcus Schinnerl
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2020 wurde an Dr. Marcus Schinnerl für seine Dissertation zum Thema „Die Bedeutung der Form im europäischen Umsatzsteuerrecht“ verliehen.In seiner Arbeit beleuchtet der Verfasser, welche Rolle die formellen Verpflichtungen im Umsatzsteuerrecht für die Gewährung von Rechten der Steuerpflichtigen (zB Recht auf Vorsteuerabzug) spielen. Er untersucht, wie diese im Interesse einer adäquaten Risikoverteilung zwischen dem Steuerpflichtigen als Steuereinnehmer für Rechnung des Staates und dem Staat wirken sollen. Die Dissertation wurde 2019 mit einem Forschungspreis des Vereins Steirische Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ausgezeichnet.Herr Dr. Marcus Schinnerl war von 2013 bis 2017 als Universitätsassistent am Institut für Finanzrecht der Karl-Franzens-Universität Graz tätig und spezialisierte sich dort auf abgabenverfahrensrechtliche Fragen sowie auf europäisches und österreichisches Umsatzsteuerrecht. Während seines Studiums absolvierte er Studienaufenthalte an der Eötvös Loránd Universität (Budapest) und am IBFD (Amsterdam) sowie ein Traineeship bei der Europäischen Kommission (DG TAXUD.C3) in Brüssel. Zurzeit arbeitet er in der Umsatzsteuerabteilung einer international tätigen Steuerberatungsgesellschaft in Amsterdam.
2018 - Dr. Martin Miernicki, BA, BSc
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2018 wurde an Dr. Martin Miernicki, BA, BSc, für seine Dissertation zum Thema „Collective Management of Copyrights between Competition, Regulation, and Monopolism“ verliehen. In seiner Arbeit untersucht der Preisträger die Regulierung der kollektiven Verwaltung von Urheber- und Leistungsschutzrechten nach dem Kartell- und Wahrnehmungsrecht der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten und führt die beiden Regulierungssysteme einem umfassenden Vergleich zu. Detailliert herausgearbeitet werden die zum Teil stark differierenden Regelungsansätze im Hinblick auf die Beziehungen von Verwertungsgesellschaften zu Rechteinhabern, Nutzern und Schwesterorganisationen vor dem Hintergrund der US-amerikanischen und der europäischen Urheberrechtsordnung, was auch eine kritische Auseinandersetzung mit der bisherigen Praxis der Kartellrechtsanwendung beinhaltet. Die Arbeit wurde im Rahmen des Fellowship-Programms des Transatlantic Technology Law Forums (TTLF) und eines Forschungsaufenthaltes an der Stanford Law School verfasst. Die Publikation der Arbeit erfolgte im Jahr 2017 durch die Verlage facultas/Nomos.
Dr. Miernicki studierte an der Universität Wien Rechtswissenschaften, Romanistik und Erdwissenschaften und absolvierte im Rahmen seiner Studien ein Auslandssemester an der Santa Clara Law School in Kalifornien. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Technologie- und Immaterialgüterrecht, Wirtschaftsrecht und FinTech/Kryptowährungen. Derzeit ist Dr. Miernicki als Universitätsassistent am Institut für Recht der Wirtschaft der Universität Wien tätig.
2017 - Dr. Marcus W.A. Sonnberger
Mit seiner herausragenden Dissertation "Die Spürbarkeit im europäischen Kartellrecht" wurde Dr. Marcus W.A. Sonnberger mit dem diesjährigen Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2017 ausgezeichnet. Die Dissertation untersucht sowohl neue als auch grundlegende Fragen bezüglich des europäischen Kartellrechts. Sie beleuchtet die Spürbarkeit im europäischen Kartellrecht, als ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal, bezogen auf Fragen der Wettbewerbsbeschränkung, der Zwischenstaatlichkeitsklausel sowie der Unterscheidung zwischen Zweck und Wirkung.
Nach seinem Diplomstudium der Rechtswissenschaften an der Paris Lodron Universität Salzburg, begann er dort auch sein Doktoratsstudium, welches er mit der ausgezeichneten Dissertation abschloss. Sowohl das Diplom- als auch das Doktoratsstudium schloss er ebenfalls mit Auszeichnungen ab. Seit 2014 arbeitet Dr. Marcus W.A. Sonnberger als Senior Scientist am Bereichsteil Unternehmensrecht der Universität Salzburg bei Herrn o. Univ.‐Prof. Dr. Wolfgang Schuhmacher. Neben zahlreichen nebenberuflichen Tätigkeiten ist er u.a. Gründungsmitglied des Salzburger Assistentenforums für das gesamte Privatrecht (SAP).
2016 - Dr. Nicole Daniel, LL.B., LL.M.
Der diesjährige Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2016 geht an Frau Dr. Nicole Daniel, LL.B., LL.M. für ihre herausragende Dissertation zum Thema „The Treatment of Regulated Networks in European and US Antitrust Law“. Mit ihrer Arbeit ist es der Preisträgerin gelungen die komplexe Rechtslage im Bereich der regulierten Netzwerke in der EU und den USA herauszuarbeiten und darauf aufbauend sinnvolle eigene rechtspolitische Empfehlungen für diesen Themenbereich abzugeben.
Frau Dr. Daniel ist seit 2010 Associate bei DLA Piper Weiss-Tessbach in Wien und seit 2012 Fellow am Transatlantic Technology Law Forum (TTLF) der Universität Stanford. Ihre juristische Grundausbildung absolvierte Frau Dr. Daniel am King’s College London, wo sie nach Abschluss des LL.B. in Law with German Law den LL.M. in Competition Law absolvierte. Auslandserfahrung sammelte sie zudem an der Humboldt Universität Berlin, der Stanford Law School sowie in London.
2015 - Dr. Karoline Spies
Mit dem Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2015 wurde Frau Dr. Karoline Spies für Ihre herausragende Dissertation zum Thema "Die Kapitalverkehrsfreiheit in Konkurrenz zu den anderen Grundfreiheiten" ausgezeichnet. Im Rahmen der Arbeit hat Frau Dr. Spies auf Grundlage historischer, systematischer und teleologischer Überlegungen sowie unter Berücksichtigung der EuGH-Rechtsprechung überzeugende Kriterien zur Abgrenzung der Kapitalverkehrsfreiheit von den anderen Grundfreiheiten entwickelt.
Während ihres Diplom- und Doktoratsstudiums an der WU Wien spezialisierte sich Frau Dr. Karoline Spies im Steuerrecht und war Teilzeit bei einer großen Steuerberatungskanzlei tätig. Von 2010 bis 2014 war sie als Deloitte-Forschungsprojektassistentin für Europäisches Steuerrecht am Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht der WU tätig und schrieb in dieser Zeit ihre Dissertation unter der Betreuung von Prof. Michael Lang. Derzeit bezieht Dr. Karoline Spies das Dr.-Maria-Schaumayer-Habilitationsstipendium und lehrt und forscht weiterhin an der WU Wien.
2014 - Dr. Lisa Paterno
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2014 wurde an Frau Dr. Lisa Paterno für ihre ausgezeichnete Dissertation „Rechtsschutz bei abgabenrechtlicher Beihilfegewährung“ verliehen. Die Jury würdigte damit den herausragenden Beitrag, den ihre Arbeit zur Weiterentwicklung der Forschung zu den Auswirkungen des Beihilferechts auf dem Gebiet des Steuerrechts leistet.
Während ihres Diplomstudiums an der Universität Wien spezialisierte sich Frau Dr. Lisa Paterno im Gesellschafts- und Steuerrecht und absolvierte ein Auslandsstudienjahr an der University of Essex in Großbritannien. Danach war sie am Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht der WU als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Seit August 2012 ist Frau Dr. Lisa Paterno als juristische Mitarbeiterin und Steuerberater-Berufsanwärterin bei einer international tätigen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft in Wien tätig.
2013 - Dr. Anna-Zoe Steiner
Der diesjährige Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2013 wurde an Frau Dr. Anna-Zoe Steiner für ihre herausragende Dissertation zum Thema „Die außervertragliche Haftung der Europäischen Union nach Art 340 Abs 2 AEUV für rechtswidriges Verhalten“ verliehen. Mit ihrer Arbeit ist es der Preisträgerin nicht nur gelungen, die äußerst diffizile Rechtsmaterie der außervertraglichen Haftung der EU profund zu beleuchten und zu analysieren, sondern mit ihren Ergebnissen auch einen wesentlichen Beitrag zur Förderung des Europarechts in diesem Bereich zu leisten.
Frau Dr. Steiner ist Universitätsassistentin (post doc) am Institut für Zivilrecht der Universität Wien. Davor war sie Universitätsassistentin am Institut für Europarecht, Internationales Recht und Rechtsvergleichung, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zivilrecht und am Europäischen Zentrum für E-commerce und Internetrecht sowie am Europäischen Zentrum für Schadenersatz- und Versicherungsrecht. Auslandserfahrung sammelte sie unter anderem an der University of Cambridge und in Straßburg.
2011 - Dr. Marie-Therese Richter, BA
Mit ihrer ausgezeichneten Dissertation konnte Frau Dr. Marie-Therese Richter die Jury der Österreichischen Gesellschaft für Europarecht überzeugen. Sie erhält den Jean Monnet Wissenschaftspreis 2011 für ihre Arbeit zum Thema „Gewährung einstweiligen Rechtsschutzes durch den Europäischen Gerichtshof – Mittel zur Gewährleistung eines umfassenden und effektiven Rechtsschutzes“. Die Dissertation zeichnet sich durch fundierte theoretische Abhandlungen sowie die Integration ihrer Praxiserfahrungen am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg aus.
Frau Dr. Richter ist Universitätsassistentin an der Universität Wien am Institut für Europarecht, Internationales Recht und Rechtsvergleichung. Auslandsstudien und Praktika führten sie unter anderem an die Universität „La Sapienza Università degli Studi di Roma” in Rom sowie in das Kabinett von Richter Azizi am Europäischen Gerichtshof. Derzeit besucht sie, ergänzend zu ihrer Forschungstätigkeit am Institut für Europarecht, das “College of Europe” in Brügge.
2010 - Dr. Sergio Materazzi, LL.M.
Als Preisträger des Jean Monnet Wissenschaftspreises für Europarecht 2010 wurde Herr Dr. Sergio Materazzi, LL.M. auserwählt. Seine ausgezeichnete Dissertation zum Thema „Ausgleichszahlungen für Dienstleistungen von allgemeinem Interesse und europäisches Beihilfenrecht“ befasst sich mit dem Verhältnis von Art 87 Abs 1 zu Art 86 Abs 2 EG im Zusammenhang mit staatlichen Zuschüssen zu gemeinwirtschaftlichen Dienstleistungen.
Herr Dr. Materazzi, LL.M. ist in der Abteilung für Rechts- und Verfahrensangelegenheiten (IV/3), Team Legistik der Finanzmarktaufsichtsbehörde tätig. Zuvor absolvierte er ein Traineeship bei der Europäischen Kommission, DG Competition, und war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für österreichisches und europäisches öffentliches Recht der Wirtschaftsuniversität Wien.
2009 - Dr. Martina Hohensinn
Frau Dr. Martina Hohensinn ist die Preisträgerin des Jean Monnet Wissenschaftspreises für Europarecht 2009 für ihre Dissertation zum Thema „Dienstleistungsfreiheit und audiovisuelle Medien am Beispiel der Richtlinie ‚Fernsehen ohne Grenzen’ – Fragen der Rechtshoheit und Umgehung im Rahmen der zweiten Richtlinienrevision“.
Die preisgekrönte Arbeit befasst sich vor dem Hintergrund des allgemeinen Rechtsrahmens zur Dienstleistungsfreiheit mit den in praktischer Hinsicht sehr relevanten Fragen der Rechtshoheit und Umgehung des Herkunftslandsprinzips.
Frau Dr. Hohensinn ist beim Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes in den Abteilungen für Medienangelegenheiten und Koordination Informationsgesellschaft (Abt. V/4) sowie Datenschutzangelegenheiten (Abt. V/3) beschäftigt.
Von 2005 bis 2008 war sie an der Ständigen Vertretung Österreichs bei der EU in Brüssel tätig.
2008 - Dr. Thomas Garber
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2008 wurde am 28. November 2008 an Herrn Dr. Thomas Garber für seine Dissertation zum Thema „Einstweiliger Rechtsschutz nach der EuGVVO“ verliehen. Prof. Mag. Josef Kolarz-Lackenbacher hielt die Festrede zum Thema „Europa in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft“ und ao.Univ.-Prof. Dr. Siegfried Fina, stv. Leiter des Departments für Europäische Integration und Wirtschaftsrecht sowie Generalsekretär der ÖGER, würdigte in seiner Rede anlässlich der Verleihung des Preises die überzeugenden Lösungsansätze der Arbeit zu bisher noch offenen Fragen in diesem Rechtsgebiet. Diese werden schon in einschlägiger Literatur von anerkannten Persönlichkeiten herangezogen und zitiert.
Dr. Garber ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Österreichisches und Internationales Zivilgerichtliches Verfahren, Insolvenzrecht und Agrarrecht an der Karl-Franzens Universität Graz.
2006 - Dr. Karl H. Mumelter
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2006 wurde am 13. September an Dr. Karl H. Mumelter für seine
Dissertation zum Thema „Der Gerichtsstand des Erfüllungsortes im Europäischen Zivilprozessrecht“ verliehen.
Die Arbeit setzt sich mit der praktisch bedeutendsten aber auch umstrittensten Zuständigkeitsnorm im europäischen Handels- und Wirtschaftsrecht, dem Gerichtsstand des Erfüllungsortes, auseinander.
Ausgehend von Art 5 Z 1 EuGVÜ und der gerichtlichen Handhabung dieser Norm durch den EuGH in den Entscheidungen Tessili/Dunlop (EuGH 6.10.1976, Rs 12/76, Slg 1976, 1473) und DeBloos/Bouyer (EuGH 6.10.1976, Rs 14/76, Slg 1976, 1497) führt die ausführliche Besprechung dieser Thematik zur EuGVVO und dessen „revolutionär“ reformierten Art 5 Z 1 lit b. Auch werden die wichtigsten Unterschiede zum österreichischen Pendant dieser Norm, § 88 JN, erarbeitet und die Thematik mit einer persönlichen Gesamtbewertung mit zahlreichen neuen, interessanten Lösungsansätzen des Autors zusammengefasst.
2005 - Dr. Manuela Postl
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2005 wurde am 25. November 2005 an Frau Dr. Manuela Postl verliehen. Die preisgekrönte Arbeit von Dr. Postl zeichnet sich, so Professor Straube in seiner Festrede, durch außergewöhnliche Dichte, Schlüssigkeit und Präzision aus und weist darüber hinaus eine Vielzahl an neuen Forschungsergebnissen auf.
Die Preisträgerin Dr. Manuela Postl, die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Europarecht an der Karl Franzens Universität in Graz ist, betonte in ihrer Dankesrede die Bedeutung des Europarechts sowohl im akademischen wie auch im alltäglichen Leben. Mit ihrer Arbeit zum Thema „Der Umweltschutz als Schranke des freien Warenverkehrs in EG und WTO unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des EuGH“ leistet sie einen wertvollen Beitrag zu einem tieferen Verständnis gesamteuropäischer Zusammenhänge im Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und Umweltschutz.
2004 - Mag.Dr. Patrick Eixelsberger
Für seine Dissertation „Markenrechtliche Probleme der ’Ost-Erweiterung’ der EU mit besonderem Blick auf den Beitritt Ungarns“ wurde Univ.-Ass. Dr. Patrick Eixelsberger am 26. November 2004 in der Donau-Universität Krems mit dem Jean-Monnet-Wissenschaftspreis für Europarecht 2004 ausgezeichnet. Eixelsberger ist Assistent am Institut für Österreichisches und Internationales Handels- und Wirtschafts-recht der Karl-Franzens-Universität Graz; seine Lehrtätigkeit umfasst Handelsrecht und Gesellschaftsrecht.
Im Rahmen des Festaktes, der zugleich eine "Distinguished Lecture" für die Teilnehmer der EURAS und EURO-JUS Studienprogramme darstellte, referierte Univ.-Prof.Dr. Willibald Posch in der Festrede zum Thema "Zur Europäisierung des Privatrechts". Univ.-Prof. Dr. Manfred Straube nahm als Leiter der Abteilung für Europäische Integration und in seiner Funktion als Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Europarecht im Beisein zahlreicher Festgäste die Verleihung vor.
2003 - Dr. Klaus Famira
Für seine Dissertation über die Integration des Schengen-Besitzstandes in die Europäische Union erhielt Dr. Klaus Famira am Freitag, 21. November 2003, den Jean-Monnet-Wissenschaftspreis. Famira studierte und forschte in Innsbruck, Wien, New York und Oxford und ist als Botschaftsrat in der Ständigen Vertretung Österreichs bei der NATO in Brüssel tätig. Im Rahmen eines Festakts in der Donau-Universität Krems übergab Univ.-Prof. Dr. Manfred Straube, Leiter der Abteilung für Europäische Integration und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Europarecht, die Auszeichnung. In seiner Festrede anlässlich der Preisverleihung setzte sich Prof. Dr. Friedl Weiss, Professor of International and European Economic Law and Organisation an der Universität Amsterdam, unter dem Motto „A.E.I.E.U.“ mit den Ideen von Volk und Nation und deren Spannungsverhältnis zum vereinten Europa am Beispiel der österreichischen (Identitäts-) Geschichte auseinander.
2002 - Dr. Günter Herzig
Dr. Herzig wurde für seine Dissertation zum Thema "Grundverkehr und Europäisches Gemeinschaftsrecht" am 13. November 2002 der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2002 verliehen. Die Verleihung erfolgte im Rahmen eines Festakts an der Donau-Universität Krems durch den Präsidenten der Österreichischen Gesell-schaft für Europarecht und Leiter der Abteilung für Europäische Integration, Univ.-Prof. Dr. Manfred Straube. In seinem Festvortrag ging Univ.-Prof. Dr. Theo Öhlinger, Vorstand des Instituts für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien, auf das schwierige und komplexe Zusammenspiel zwischen nationalem Recht und Gemeinschaftsrecht ein. Dr. Günter Herzig ist Universitäts-Assistent am Institut für Europarecht der Universität Salzburg. Er studierte Rechtswissenschaften in Salzburg und Clermont-Ferrand und war als Administrateur am EuGH in Luxemburg tätig. Mit diesem heuer bereits zum vierten Mal vergebenen Preis der Österreichischen Gesellschaft für Europarecht werden deutschsprachige Dissertationen ausgezeichnet, die sich mit aktuellen Rechtsfragen im Bereich des Europarechts befassen und damit einen Beitrag zur europäischen Integration im Sinne des großen Europäers Jean Monnet leisten.
2001 - Dr. Friederike Philipp
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2001 wurde am Freitag, 23. November 2001 an Frau Dr. Friederike Phillipp verliehen. Die Österreichische Gesellschaft für Europarecht vergab den Preis für Philipps Dissertation über den Rechtsvergleich von Präklusionsvorschriften in Deutschland und Österreich, die sie vor dem Hintergrund des geltenden EU-Rechts bearbeitete. Mit Präklusion wird der Ausschluss von Einspruchsverfahren nach Ablauf einer bestimmten Frist bezeichnet; ein Vorgang, der überwiegend bei genehmigungspflichtigen Anlagen zum Tragen kommt. Philipp ist Mitarbeiterin der Rechtsabteilung der Firma Frequentis Nachrichtentechnik GmbH in Wien; ihr Studium der Rechtswissenschaften absolvierte sie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und das dissertationsstudium an der Universität Wien.
2000 - Dr. Evelyn Pellissetti
Der Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 2000 ging an:
Dr. Evelyn Pellissetti für ihre Dissertation: "Angleichen und Abweichen: Einzelstaatliche Handlungsbefugnisse in gemeinschaftsweit harmonisierten Rechtsbereichen unter besonderer Berücksichtigung des Art 95 Abs 4 EGV"
1999 - Dr. Walter Obwexer, Dr. Michael Fruhmann, Dr. Herbert Rack
Die feierliche Verleihung der Jean Monnet Wissenschaftspreise für Europarecht 1999 fand am Montag, den 8. November 1999 um 18:00 Uhr im Juridicum (Dachgeschoß), Schottenbastei 10-16, 1010 Wien, statt. Die Auswahlkommission erkannte den Jean Monnet Wissenschaftspreis für Europarecht 1999 folgenden Preisträgern zu:
1. Rang
Univ.-Ass. Dr. Walter Obwexer
für seine Dissertation "Die Rechte und Pflichten der Unionsbürger aus der Unionsbürgerschaft"
2. Rang ex aequo
Dr. Michael Fruhmann
für seine Dissertation "(Gemeinschafts-)rechtliche Grundlagen für die Vergabe öffentlicher Aufträge: Der sachliche und persönliche Geltungsbereich der Dienstleistungsrichtlinie 92/50/EWG"
2. Rang ex aequo
Dr. Herbert Rack
für seine Dissertation "Kontrolle staatlicher Beihilfen im KFZ-Sektor durch die Kommission der EG: Sektorales Auslaufmodell oder Vorbild für die gesamte Beihilfenpolitik?"