Im Oktober 2017 startete der inter- und transdisziplinäre Doktoratsschwerpunkt zur wirtschaftlichen und politischen Entwicklung im ländlichen Raum an der Doktorschule der Andrássy Universität Budapest (AUB). Er wird in Kooperation von der Universität für Weiterbildung Krems (UWK) und der Andrássy Universität Budapest (AUB) angeboten. Der Doktoratsschwerpunkt ist ein Projekt des internationalen, interdisziplinären und interuniversitären Netzwerks zur wirtschaftlichen und politischen Entwicklung im ländlichen Raum (ECOnet).

Der Schwerpunkt verbindet insbesondere wirtschafts- und politikwissenschaftliche Ansätze, um sich mit Fragen der Entwicklung im ländlichen Raum zu befassen. Die transdisziplinäre Forschungsperspektive versteht sich als mögliche Ergänzung zu disziplinärer und interdisziplinärer Forschung, die sich insbesondere durch die methodische Integration wissenschaftlichen und praktischen Wissens bei der Bearbeitung lebensweltlicher Probleme auszeichnet.

Studierende befassen sich sowohl im Rahmen ihrer Dissertationsprojekte als auch durch die Teilnahme an Lehrveranstaltungen mit regionalen Potenzialen und Herausforderungen. Folgende Forschungsbereiche stehen im Fokus und sind daher auch themenleitend für Dissertationen:

  • Strukturpolitik, Gemeindekooperationen, Verwaltungsorganisation, Regionalmanagement, Finanz- und Budgetpolitik, Arbeitsmarktpolitik
  • Demographie, Gesundheitsversorgung, Infrastruktur, Digitalisierung, Innovationen, Wirtschaft und Umwelt, Nachhaltigkeit, Migration, (Gesellschafts-) Kulturen
  • Politische Beteiligung, Vergleichende Wahlforschung, Wechselspiel von subjektiven Wahrnehmungen der Bevölkerung und politischen bzw. öffentlichen Maßnahmen, Aspekte politischer Kommunikation
  • EU-Regionalpolitik und die Rolle der Regionen in der EU

 

Zukünftig möchte sich der ECOnet-Doktoratsschwerpunkt besonders folgenden Schwerpunktthemen widmen:

  • Abwanderung in peripheren Regionen
    Abwanderung – vor allem die Abwanderung junger Menschen – stellt eine zentrale Herausforderung für ländliche Räume dar. Gerade in peripheren Regionen sind die negativen Folgen von Abwanderung für die Bevölkerung oftmals besonders spürbar und können sich auf viele Lebensbereiche auswirken. Ziel dieses Schwerpunktes ist es zu erforschen, welche Folgen Landflucht für bestehende Strukturen haben kann und Lösungsansätze aufzuzeigen.
  • Gemeindefinanzen und Infrastruktur
    Gerade in föderalen politischen Systemen sind Finanzierungsstrukturen oftmals sehr komplex. Obwohl Gemeinden immer mehr Aufgaben zugewiesen bekommen, trägt ihre Finanzausstattung dieser Tatsache häufig keine Rechnung (mehr). Die komplexe Einnahmenverteilung und die beschriebenen Asymmetrien in der Finanzausstattung haben besondere Effekte für die Bereitstellung von öffentlichen Gütern, Dienstleistungen und Infrastrukturen durch die Gemeinden, gerade im ländlichen Raum. Dieser Schwerpunkt soll sich damit befassen, wie die Gemeindefinanzen vor allem im ländlichen Raum aktuell gestaltet sind und zukünftig nachhaltig gestaltet werden können.
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