Beschreibung

Ziel von GREENergy ist es, das Zusammenwirken von Bodenfunktionen, Ökosystemfunktionen und zu sichernden Ökosystemleistungen erfassbar zu machen und verständlich darzustellen. Eine integrative Beurteilungsmatrix soll helfen, die Kapazität eines Standorts zur Erbringung ausgewählter Ökosystemleistungen zu beurteilen. Dieses Werkzeug kann in unterschiedlichen Kontexten als Entscheidungshilfe sowie bei ökologischen Betriebsberatungen eingesetzt werden.

Details

Projektzeitraum 01.05.2023 - 31.12.2024
Fördergeber Bundesländer (inkl. deren Stiftungen und Einrichtungen)
Department

Department für Bauen und Umwelt

Zentrum für Umweltsensitivität

Projekt­verantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) Dipl.-Ing. Dr. Christine Rottenbacher
Projekt­mitarbeit

Hintergrund

Die Möglichkeiten von Boden-Wasser-Pflanzen-Systemen zur lokalen Klima- und Temperaturregulation stehen in enger Wechselwirkung mit der Gesundheit der Böden und ihrer Durchlüftung, ihrer Wasserspeicherfähigkeit sowie ihrer Wirksamkeit als Organismus. Versiegelte Böden haben nur geringes bis kein Bodenleben, reduzierte Bodenfunktionen und heizen sich stark auf. Ihre wesentlichen Ökosystemfunktionen und damit verbundene Ökosystemleistungen sind dadurch massiv eingeschränkt.

Ökosystemleistungen umfassen alle erfassbaren Leistungen der Natur, z.B. kulturelle (Kultur der Nutzung und Pflege des jeweiligen Lebensraumes), regulierende (Klimaregulierung und Klimawandelanpassung), versorgende (Sicherstellung von Ernährung, Materialien, Trinkwasser und Energie).

Methodik und Projektablauf

Im ersten Schritt des Projektes GREENergy wurden umfassende Literaturrecherchen und Befragungen von Expertinnen und Experten durchgeführt. An ausgewählten Betriebsstandorten in Zwettl, Krems und Wiener Neudorf wurden Fallstudien durchgeführt, um die vorhandenen Landbedeckungen, Ausstattungen und Kontextbedingungen in Bezug auf Klimaregulation, Regenwasserrückhalt und Wärmeentwicklung zu identifizieren. Zudem wurden ausgewählte Parameter hinsichtlich der Hitzeentwicklung an den Standorten und in deren Umgebung modelliert. Es wurden Potenziale für die Mehrfachnutzung von Gebäuden und Freiräumen zur Verbesserung der Ökosystemleistungen erfasst und Methoden zur Beurteilung von Bodenfunktionen bei begrenzter Datengrundlage entwickelt.

Im zweiten Schritt wurde ein erster Entwurf einer Matrix zur Erfassung relevanter Bodenfunktionen entwickelt und getestet. Diese Matrix wurde im Rahmen von transdisziplinären Workshops mit Betreiberinnen und Betreibern sowie Expertinnen und Experten weiterentwickelt. Im dritten Schritt wurde die Anwendbarkeit der Beurteilungs- und Bewertungsmatrix in einem transdisziplinären Prozess mit Sachverständigen und praktischen Anwenderinnen und Anwendern geprüft und optimiert.

Matrix zur Einschätzung der Kapazität von Ökosystemleistungen

Im Rahmen des Projektes wurde eine Matrix zur Erfassung von Bodenfunktionen, Ökosystemfunktionen und Ökosystemleistungen entwickelt. Sie dient als Analysewerkzeug zur Identifikation von Potenzialen für eine optimierte Bodennutzung und bietet eine fundierte Grundlage für die Beratung zur Ökologisierung von Betriebsstandorten, insbesondere zur Entsiegelung und Reduktion von Bodenverdichtungen.

Das Analysewerkzeug besteht aus zwei Erhebungsblättern (Erhebungsblatt 1: Allgemeine Informationen und Kontextbeschreibung zum Betriebsstandort; Erhebungsblatt 2: Matrix zur Einschätzung der Kapazität der Ökosystemfunktionen am Betriebsstandort) und ist in vier Abschnitte (A bis D) für die Datenerhebung und -eingabe gegliedert.

Nach Erhebung allgemeiner Informationen zum Betriebsstandort und dessen Umfeld werden Bereiche mit unterschiedlicher Versiegelung und Oberflächenausstattung flächenanteilig erfasst und vordefinierten Ausstattungsvarianten zugeordnet. Zu unterschiedlich ausgestatteten Landbedeckungsbereichen sind Einschätzungen zur Kapazität für die Erbringung verschiedener Ökosystemleistungen eingetragen, die kontextbezogen überprüft und angepasst werden müssen.

Durch die gleichzeitige Betrachtung der vorhandenen Landbedeckungsbereiche, Kapazitätseinschätzung und Interpretation aller Ökosystemleistungen, können Optimierungspoteniale für den jeweiligen Betriebsstandort identifiziert und gesündere Boden-Wasser-Pflanzen-Systeme (Abbildung unten) etabliert werden.

Downloads

Team

Vorträge

Ergebnisse des Projektes Greenergy

Workshop mit Beraterinnen der Wirtschaftskammer Niederösterreich, 03.12.2024

Einführung zu Photovoltaik an Betriebsstandorten

Expertinnen Workshop, 23.04.2024

Einführung zur Potentialanalyse von Betriebsstandorten

Expertinnen Workshop, 23.04.2024

Greenergy Potentiale für eine Klimaregulation und Biodiversitätssicherung von Betriebsstandorten durch eine optimierte Bodennutzung

Kick-off meeting, 12.06.2023

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