DAS PROJEKT

ProteCHt2save ist ein vom EU-Programm Interreg Central Europe gefördertes Projekt, das vom Institute of Atmospheric Sciences and Climate - National Research Council of Italy (IT) geleitet und in Partnerschaft mit 9 weiteren Partnerorganisationen aus Zentraleuropa durchgeführt wird.

Unser kulturelles Erbe ist durch Umwelteinflüsse und Naturkatastrophen bedroht. Aber auch die Menschen im Umfeld von Kulturgütern sind dieser Bedrohung ausgesetzt: zum einen die Besucher_innen und Mitarbeiter_innen von Kulturerbestätten, zum anderen ist die lokale Bevölkerung betroffen: durch die Gefährdung selbst, aber auch durch mögliche finanzielle Verluste in Form von ausbleibendem Tourismus. Dies ist ein großes Risiko für alle, die von touristischen Einnahmen leben.

ProteCHt2save soll zu einer Verbesserung des Schutzes, des Managements und der nachhaltigen Nutzung von kulturellem Erbe sowie zu dessen Aufwertung in einer sich verändernden Umwelt führen. Dies wird durch die Entwicklung und Umsetzung regionaler und lokaler Strategien erreicht, die auf der sorgfältigen Verarbeitung, Harmonisierung und Verbreitung bereits vorhandener Informationen über die Anfälligkeit und Widerstandsfähigkeit des kulturellen Erbes gegenüber extremen Ereignissen (Starkregen, Überschwemmungen/Hochwasser, Sturm, Bränden aufgrund von Trockenheit) basieren.

HINTERGRUND

Gemäß der so genannten EU-Hochwasserrichtlinie wurden in den meisten europäischen Ländern Hochwassergefahrenkarten erstellt. Sie sollen die durch Hochwasser gefährdeten Kulturgüter darstellen. Sie enthalten jedoch keine Informationen über den Zustand der historischen Objekte und mögliche Zustandsveränderungen während eines Hochwassers. Viele dieser Objekte erfordern präventive Maßnahmen - Instandhaltung, Reparatur von Mängeln oder einfach die Installation einer temporären Stütze im Katastrophenfall.


Die Länder Mitteleuropas zeichnen sich durch eine hohe Dichte an Denkmälern, Kulturlandschaften und erhaltenswertem Kulturerbe aus. Der bestehende institutionelle Rahmen für die Förderung von Kulturerbe verbessert sich, aber es gibt immer noch eine Reihe von Problemen, die gelöst werden müssen, wie zum Beispiel:

  1. der Mangel an kohärenten Aktionsplänen und Mechanismen für die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Arten und Ebenen der Verwaltung
  2. die geringe Verbreitung von Wissen über den Schutz von Denkmälern und Kultureinrichtungen
  3. häufige Gesetzesänderungen im Bereich der Verwaltung von Kultureinrichtungen

Darüber hinaus hat die jüngste wissenschaftliche Forschung anerkannt, dass der Klimawandel eine unvermeidliche Realität ist, der man sich stellen muss, um seine Auswirkungen in Bezug auf verschiedene Themen zu minimieren. Eines dieser Probleme ist der Klimawandel in Bezug auf historische Gebäude und Stätten, die von zunehmenden Regenfällen, Überschwemmungen, Dürren oder anderen sich ändernden klimatischen Bedingungen betroffen sein können, insbesondere in den mittel- und osteuropäischen Ländern.

ZIELE DES PROJEKTS

Zentrales Ziel des Projekts ist die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen

  • zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von kulturellem Erbe gegenüber Naturkatastrophen und
  • zur Verbesserung bestehender Kompetenzen für die nachhaltige Nutzung von Kulturgütern.


Der Schwerpunkt liegt auf integrativen und transnationalen Ansätzen zur Entwicklung und Umsetzung von regionalen und lokalen Notfall- und Evakuierungsplänen:

  • Entwicklung von IKT-Lösungen (Inventare und Karten) für das Risikomanagement und den Schutz des Kulturerbes in Mitteleuropa
  • Entwicklung von Instrumenten (Entscheidungshilfe, Best-Practice-Handbuch, transnationales Rettungshandbuch), die Praktiken/Strategien für die Katastrophenresistenz des Kulturerbes aufzeigen, um bereits vorhandene, aber nicht vollständig genutzte und gemeinsam verfügbare Daten optimal zu nutzen
  • Erprobung und Umsetzung innovativer Managementstrategien und -pläne, die unter aktiver Beteiligung der Gemeinden entwickelt werden
  • Pilotaktionen in ausgewählten Hochrisikogebieten, als Beispiele für die Entwicklung und Anwendung der ProteCHt2save-Strategien und Anstoß zur Verbesserung bestehender Katastrophenmanagementpläne in Zentraleuropa
  • Einführung von Notfallplänen in den Gemeinden für den Schutz und die nachhaltige Nutzung des kulturellen Erbes
  • Entwicklung einer transnationalen Strategie, die Anreize für die Einführung von Plänen zum Schutz des kulturellen Erbes in Notsituationen bietet

 

Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist die Bereitstellung von Informationen über den Schutz von Kulturerbe im Zusammenhang mit Naturkatastrophen auf verschiedenen Verwaltungsebenen, um das Bewusstsein für die Thematik und die Umsetzung der Vorschläge zu verbessern. ProteCHt2save geht proaktiv auf die Bedürfnisse der Betroffenen und der zuständigen Verwaltungsbehörden ein, um die Erhaltung von Kulturerbe zu verbessern und die aktive Beteiligung der Bevölkerung und der lokalen Gemeinschaften zu fördern.

Durch die transnationale Zusammenarbeit verbessert ProteCHt2save in erster Linie die Kapazitäten von Gemeinden in Mitteleuropa, um die Widerstandsfähigkeit von Kulturgütern gegenüber Naturkatastrophen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu erhöhen. Ein verbessertes Risikomanagement und ein besseres Verständnis des lokalen Kontexts des Kulturgüterschutzes sollen zu einem nachhaltigeren und effektiveren Schutz und Management führen. Zur Erreichung der Projektergebnisse tauschen die Partnerorganisationen aus 7 Ländern ihre Erfahrungen im Bereich des Schutzes und der Erhaltung von Kulturlandschaften mit dem Ziel der Umsetzung innovativer Managementmodelle aus.

Zum Anfang der Seite