Die Skala von Friedrich Cerhas Bühnenschaffen ist gleichermaßen epochal wie farbig. Der vorliegende Band versucht dem gerecht zu werden: ein schwieriges Unterfangen, wenn man die Vielfalt und Komplexität von Cerhas musikalischer Sprache bedenkt; andererseits ein leichtes, lassen seine Bühnenwerke sich doch zwanglos unter einem Dach vereinen, spüren sie doch allesamt den „Mechanismen der Macht“ nach, dem Spannungsverhältnis von freiheitsdurstigem Individuum und regulierender Gesellschaft.
Einzigartiges Bühnenschaffen
Im vorliegenden Band wird unter anderem auf das Bühnenschafften des Komponisten näher eingegangen. Untesucht werden unter anderem seine Werke "Baal" oder "Der Rattenfänger". Weitere Beiträge widmen sich Cerhas Umgang mit den Texten der Schriftsteller Thomas Bernhard und Bertolt Brecht sowie der Bedeutung der Sprache in seinen Werken. Außerdem berichten Interpreten und Dramaturgen von einschlägigen Arbeitserfahrungen.
Schöne Einblicke
Ein umfangreicher Bildteil sowie eine themenspezifische Dokumentation ergänzen den Band - mit Materialien aus Cerhas Vorlass, den das Archiv der Zeitgenossen an der Donau-Universität Krems wissenschaftlich erschließt.
Mit Beiträgen von Daniel Ender, Anne Fritzen, Gerhard Gensch, Christine Grond-Rigler, Matthias Henke, Lothar Knessl, Anna Langenbruch, Manfred Mittermayer, Sabine Töfferl, Christoph Wagner-Trenkwitz, Barbara Zuber
Die Herausgeber:
Matthias Henke, Prof. Dr., Wissenschaftlicher Beirat der Ernst Krenek Institut Privatstiftung Krems und der Kurt Weill Gesellschaft Dessau, lehrt seit 2008 Musikwissenschaft an der Universität Siegen.
Gerhard Gensch, Prof. Dr., begründete das Zentrum für zeitgenössische Musik an der Donau-Universität Krems. Bis 2015 Vorstandsmitglied der Ernst Krenek Institut Privatstiftung und Kurator Campus Cultur der Donau-Universität Krems.
Matthias Henke, Gerhard Gensch (Hg.), unter Mitarbeit von Gundula Wilscher: Mechanismen der Macht. Friedrich Cerha und sein musikdramatisches Werk. Wien, Innsbruck: Studienverlag 2016 (Archiv der Zeitgenossen, Schriften Band 1). 304 Seiten, gebunden, zahlreiche Farbabb., ISBN 978-3-7065-5196-0