Das Projekt SPUR untersucht sozialräumliche Rahmenbedingungen für gemeinschaftliche und inklusive Wohnformen für Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen in ländlichen Räumen in Niederösterreich. SPUR will sozialräumliche Faktoren ausfindig machen, welche die Entstehung, den Verlauf und den Genesungsprozess von psychischen Erkrankungen beeinflussen. Ziel ist es, auf Basis dieser Erkenntnisse Empfehlungen für bestehende oder zukünftige gemeinschaftliche Wohnprojekte zu entwickeln, damit Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen dort ihr Leben selbstbestimmt gestalten, genesen und in ihrem eigenen Zuhause begleitet und behandelt werden können.
Details
Projektzeitraum | 02.02.2023 - 01.02.2026 |
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Fördergeber | Bundesländer (inkl. deren Stiftungen und Einrichtungen) |
Förderprogramm |
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Department | |
Projektverantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) | Dipl.-Ing. Dr. Tania Berger |
Hintergrund
Natürliche sowie gebaute Umwelt und Wohnen können die psychische Gesundheit beeinflussen. Es besteht ein Bedarf an Forschungen, die die Auswirkungen von sozialräumlichen Rahmenbedingungen auf die Lebenswelten von Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen untersuchen. In Österreich und in den angrenzenden Regionen sind in den letzten Jahren eine Fülle von gemeinschaftlichen und inklusiven Wohnprojekten entstanden. Einige dieser Projekte befassen sich mit der Inklusion von diversen sozialen Gruppen wie Menschen mit körperlichen, Sinnes- und kognitiven Beeinträchtigungen, ältere Menschen und Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrungen. Vergleichsweise wenige dieser Projekte beschäftigen sich mit der Inklusion von Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Vor diesem Hintergrund haben sich drei niederösterreichische Hochschulen, die Universität für Weiterbildung Krems, die Bertha von Suttner Privatuniversität und die Fachhochschule St. Pölten mit der lokalen sozialen Organisation Psychosoziale Zentren (PSZ gGmbh) zum Forschungsprojekt SPUR zusammengeschlossen. Die PSZ gGmbh betreut und berät Menschen mit psychischen Krankheiten in Niederösterreich. Das Forschungsprojekt läuft von Februar 2023 bis Jänner 2026 und wird von der Niederösterreichischen Forschungsförderung (GFF) im Rahmen der Programmlinie FTI-Projekte/ Grundlagenforschung finanziert.
SPUR untersucht sozialräumliche Rahmenbedingungen für gemeinschaftliche und inklusive Wohnformen für und mit Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen in Dörfern und Kleinstädten in Niederösterreich.
Bisher gibt es wenige Forschungen zu gemeinschaftlichem und inklusivem Wohnen in ländlichen Räumen. Eine der vorliegenden Studien für Österreich zeigt die Potentiale auf: Die Verbindung von leistbarem Wohnen mit der Erhaltung und Entstehung von sozialer Infrastruktur. Daher kann gemeinschaftliches Wohnen vor allem in marginalisierten ländlichen Gebieten mit abwandernder Bevölkerung als vielversprechender Planungsansatz dienen.
Das Projekt wendet verschiedene qualitative und partizipative Forschungsmethoden an, um sozialräumliche Faktoren ausfindig zu machen, welche die Entstehung, den Verlauf und den Genesungsprozess von psychischen Erkrankungen beeinflussen.
Ziel ist es, auf Basis dieser Erkenntnisse Empfehlungen für bestehende oder zukünftige gemeinschaftliche Wohnprojekte zu entwickeln, damit Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen dort ihr Leben selbstbestimmt gestalten, genesen und in ihrem eigenen Zuhause begleitet und behandelt werden können.
Erfahrungsexpert:innen zu psychischer Gesundheit, das sind Menschen, die eine psychische Erkrankung erlebt und durchlebt haben, arbeiten im gesamten Forschungsprozess mit. Diese Co-Forscher:innen werden als Core Citizen Scientists bezeichnet. Auch die PSZ gGmbh ist durchgehend im Forschungsprozess involviert. Zusätzlich zu den Co-Forscher:innen sind verschiedene interessierte Bürger:innen, sogenannte Citizen Scientists, im Forschungsprozess punktuell beteiligt. Citizen Scientists im Projekt SPUR sind Betroffene selbst und ihre Angehörige, Mitarbeiter:innen sozialer und medizinischer Dienste, andere Expert:innen und Stakeholder aus lokalen Gemeinden, Politik, Verwaltung und gemeinnützigem Wohnbau.
Das Forschungsprojekt möchte neben der Untersuchung sozialräumlicher Rahmenbedingungen auch konkrete Modelle für inklusives Wohnen für Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen entwickeln und ihre Operationalisierung vorbereiten.
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