AI WEIWEI, „Law of the journey“, Bangkok Art Biennale (2020): Mit dieser erstmals in Prag 2017/18 gezeigten Skulptur eines Flüchtlingsschlauchboots thematisierte der chinesische Künstler Flucht und die damit verbundene oftmalige Verletzung der Menschenrechte.
SALVADOR DALÍ (1904–1989) „La persistance de la mémoire“ (1931): Möglicherweise ist das vielzitierte Ursprungsmotiv des surrealistischen Gemäldes – eine Assoziation der Zeit mit zerfließendem Camembert – Dalís Talent zur Selbstinszenierung geschuldet.
SHERRIE LEVINE, „Fountain (after Marcel Duchamp)“ (1991): Die US-amerikanische Konzeptkünstlerin eignet sich Werke anderer Künstler_innen durch Variation derselben an. Diesfalls wird aus Duchamps Ready-made durch Vergoldung ein Einzelstück.
Der italienische Maler und Aktionskünstler MICHELANGELO PISTOLETTO präsentierte mit „Venere degli stracci“ (Venus in Lumpen, 1967), hier im Pariser Louvre 2013, ein Sinnbild der Arte-povera-Kunstbewegung von ursprünglich italienischen Künstlern der 1960er Jahre.
CHRISTOPH SCHLINGENSIEF (1960–2010) „Bitte liebt Österreich“ (2000): Im Rahmen der Wiener Festwochen 2000 provozierte der Regisseur mit seiner Aktion das Publikum zum Thema Zuwanderung durch Einnahme einer übertrieben ausländerfeindlichen Haltung.
Die feministische ukrainische Aktivistinnengruppe FEMEN demonstrierte mit ihrer Aktion in Kiew gegen die Verurteilung der russischen Gruppe Pussy Riot. (K)eine Kunst? Die Grenze zwischen Protestaktion und Aktionskunst ist fließend.
MAURIZIO CATTELAN, „Comedian“. Banane, Gaffaband (2019): Die Konzeptkunst wurde auf der Art Basel Miami mit Echtheitszertifikat um 120.000 US-Dollar verkauft. Eines der drei bereits verkauften Exemplare wurde von David Datuna (Intervention „Hungry Artist“) verspeist.
THÉODORE GÉRICAULT (1791–1824) „Le Radeau de la Méduse“ (1819): Das Gemälde erzählt den skandalösen Vorfall rund um das Rettungsfloß des Schiffes Medusa, der zur Entlassung des französischen Marineministers und von 200 Marineoffi zieren führte.
JONATHAN MEESE, deutscher Maler, Skulpturen- und Aktionskünstler, setzt mit seiner Ausrufung der „Diktatur der Kunst“ einen seiner Werkschwerpunkte. Kunst verbindet er in Abgrenzung von allem Gebrauchswert, Schönen und Gefälligen mit einem elitären Anspruch.
HANS HAACKE, „Gift Horse“. Bronzeplastik mit Laufschriftband (2015): Das für den Londoner Trafalgar Square entworfene Pferdeskelett, es überträgt Echtzeit-Kurse der Londoner Aktienbörse, ist Denkmal und Mahnmal zugleich zur Verbindung von Geld, Kunst und Macht.
PJOTR ANDREJEWITSCH PAWLENSKI, Aktion „Bedrohung“ (2015): Der russische Aktionskünstler setzte das Tor der Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB („Lubjanka“) in Brand, um gegen „Willkür-Justiz“ zu protestieren. Danach ließ er sich verhaften.